Dorfmuseum Dierscheid

»Dierscheider Kieselklopper!« So werden manchmal noch heute die Bewohner Dierscheids - mal mehr, mal weniger freundlich - von den Menschen aus den benachbarten Orten genannt. Kieselklopper? Diese Bezeichnung erinnert an eine Zeit, als die Straßen in Dierscheid und anderswo noch nicht mit einer ebenen Asphaltschicht bedeckt waren, sondern mit kleinen Steinstücken, die verhindern sollten, dass der Regen die Oberfläche der Wege aufweichen oder gar wegspülen konnte. Die Steine kamen in Blöcken aus den umliegenden Steinbrüchen und mussten zerkleinert werden. Aber wie? Man nahm einen Hammer zur Hand, legte den Stein auf einen festen Untergrund und schlug mit aller Kraft so oft zu, bis der große Stein in viele Steinstücke zerteilt war. Um sich diese mühsame Arbeit ein bisschen zu erleichtern, verwendeten die Dierscheider dafür eine besondere Art von Hammer. Dieser hatte einen längeren Schaft, der noch dazu in der Mitte ausgedünnt war. So wurde nämlich zum einen die Hebelwirkung, also die Schwungkraft größer, zum anderen wurde der Schlag aber auch abgefedert und das erneute Zuschlagen erleichtert.

Im Dorfmuseum Dierscheid werden neben Werkzeugen verschiedener Handwerksberufe auch land-, forst-, hauswirtschaftliche Geräte und Arbeitsabläufe vorgestellt. In der ehemaligen Stellmacherwerkstatt, deren Umbau 1995 mit einem Preis des Wettbewerbes »Neue Nutzung in alten Gebäuden« ausgezeichnet wurde, sind darüber hinaus auch römische Münz- und Keramikfunde ausgestellt. Neben dem Besuch des Museums lädt der Förderverein auch zu Wanderungen rund um Dierscheid ein und vermietet eine Grillhütte am nahe gelegenen Kellerberg.