Frank-Loebsches Haus
Auf der geweißten, rohen Wand ist mit schwerer schwarzer Schrift mannshoch das Gedicht "Ich bin ein Jud' " aufgeschrieben. Treten die Besuchenden aus dem als Synagoge eingerichteten Raum des Frank-Loebschen Hauses, dann treffen sie auf dieses Gedicht. Anna Wald, geboren am 11. Februar 1906 in Landau, ist die Verfasserin dieser Worte. Die Tochter des Landauer Rabbiners Bethold Einstein ist 1936 nach Haifa ausgewandert und lebt heute in Freiburg im Breisgau. Die lange Geschichte des Frank-Loebschen Hauses ist eng mit dem Leben der Juden in Landau verknüpft. Der Vier-Flügel-Bau mit seinem malerischen Arkadenhof und Renaissance-Treppenturm gelangte 1870 in den Besitz des Landauer Bankiers Zacharias Frank. 1939 verließ seine Enkelin Olga Loeb das Haus und suchte bei Verwandten in Luxemburg Zuflucht. Nach dem Krieg wurde das Gebäude vielfältig genutzt, doch dann begann der langsame Verfall dieses architekturgeschichtlichen Juwels. Erst 1983 konnten Landauer Bürger in gemeinschaftlicher Anstrengung das Anwesen von Grund auf erneuern und seiner heutigen Zweckbestimmung übergeben. Im ersten Obergeschoss ist eine Dokumentation zur Geschichte des Landauer Judentums eingerichtet. Quellen zur Geschichte der Landauer Juden in Mittelalter und Neuzeit geben ein Bild von dem, was im Dritten Reich zerstört wurde. Im Obergeschoss sind Werke des Künstlerehepaares Werner vom Scheidt (1894-1984) und Martha Saalfeld (1898-1976) zu sehen. (Text und Bild: Christian Thomas Eberth)
Weitere Informationen
Synagogenraum
Veranstaltungen
15.11.2024 - 31.12.2025 | Frank-Loebsches Haus |

Adresse
Kaufhausgasse 976829 Landau in der Pfalz
Tel.: 06341-86472 oder 06341-13171
Fax: 06341-13294