Geologisch-Paläontologische Sammlung

Anscheinend ein ganz normaler Stein - doch bei näherem Hinsehen erschließt sich den aufmerksamen Betrachtenden die einzigartige Welt der schimmernden Mineralien, geheimnisvollen Gesteine und für immer in Stein gebannten Lebewesen. Die Abbildung zeigt einen rötlichen Quarzit. Er bildete sich im Rahmen der Erdentstehungsgeschichte vor vielen Millionen Jahren aus den Ufersanden des devonischen Meeres. Deutlich sind verschiedene Muschelarten zu erkennen. In den Vitrinen der heimatkundlichen geologisch-paläontologischen Sammlung reihen sich Fossilien von Tieren und Pflanzen aneinander, die alle in der Umgebung des Hunsrückortes vor 400 bis 200 Millionen Jahren existierten. Sie sind größtenteils im Hunsrückschiefergestein zu finden. Vor dieser unvorstellbar langen Zeit war die Gegend noch vollständig vom Meer bedeckt, sodass den heutigen Besuchenden eine fremde Welt der Korallen, Muscheln, abgestorbenen Schwämmen und Fischen eröffnet wird. Die kleine Sammlung im Alten Schulhaus geht auf die Sammelleidenschaft und das pädagogische »Gespür« von Rudolf Opitz zurück. Seit 1924 war er Lehrer in Kirschweiler und füllte das Schulhaus bis unters Dach mit Schaukästen und heimatkundlichen Fossilien, um seinen Schülern die geologische Geschichte ihrer Umgebung und den Lebensraum der Fossilien so anschaulich wie möglich zu erklären. Von seiner leidenschaftlichen Tätigkeit zeugt »Weinbergina Opitzi«, das nach ihm benannte, 400 Millionen Jahre alte Fossil eines Pfeilschwanzkrebses. Somit versteht sich die Präsentation dieser Sammlung auch als Gedächtnisausstellung für Rudolf Opitz. In dem Schulhaus erschließt sich den Besuchenden neben der Welt der Geologie auch ein Stück Geschichte der Wissenschaftsentwicklung vom Anfang des 20. Jahrhunderts. (Text und Bild: Monika Schwingeler)