Heimatmuseum "Fischerhaus"

Der Rhein mit seinen großen und kleinen Hochwassern und seinen Seitenarmen war der bestimmende Faktor für das Leben in Leimersheim. Das »Weistum« (=Dorfsatzung) der Gemeinde von 1560 zeigt, dass jeder Bürger das Recht hatte, in festgelegten Gewässern und Zeiträumen zu fischen. Auch das »Wie« war dort bestimmt. Man durfte u.a. auch Reusen (tonnenförmiges Gerät aus Netzgeflecht mit trichterförmigem Eingang, durch den eingeschlüpfte Fische nicht wieder hinausgelangen) benutzen, und man musste seinen Fischplatz kennzeichnen und die Abstände zu den Fischplätzen anderer einhalten. 1722 lebten in Leimersheim 17 Berufsfischer und 5 nebenberufliche Fischer. Heute gibt es nur noch einen Hauptberuflichen im gesamten Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz. Das Foto zeigt die »Wat-Stiefel«, mit denen die Fischer ins flache Wasser gegangen sind, um ihre Reusen auszulegen. Sie sind in einem Raum des »Fischerhauses« ausgestellt, wo auch andere Utensilien des Fischfangs zu sehen sind, etwa Holznadeln zum Flicken von Netzen und Präparate von Fischen, die hier gefangen wurden.

Die große Bedeutung der Fischerei für den Ort hat dem Museumsgebäude seinen Namen gegeben; der Erbauer selbst war ein Tagelöhner in der ansässigen Landwirtschaft. Er hatte in gemeinschaftlicher Arbeit mit Verwandten und anderen Dorfbewohnern dieses Fachwerkhaus 1731 errichtet. Die »gute Stube«, das Schlafzimmer und die Küche mit dem gemauerten Backofen sowie eine kleine Handwerkskammer liegen ebenerdig und sind nach ihren ursprünglichen Funktionen eingerichtet, während das ehemals traditionell als Abstellfläche genutzte Obergeschoss heute Exponate zur Fischerei und Wohnkultur enthält. 

 

Adresse

Untere Hauptstraße 42
76774 Leimersheim
Tel.: 07272-6764

Kategorie

Museen / Bildende Kunst

Institutionsform

Kommunal

Einrichtungsart

Museum

Eintrittspreise

Eintritt frei

Öffnungszeiten

Mai - Oktober, jeden 1. So im Monat 13-18 Uhr