Heimatmuseum Heltersberg

Vermutlich geht das geflügelte Wort des »Ein-Finger-Such-Systems« auf dieses Modell einer Schreibmaschine zurück, der »Mignon«, die von der AEG erstmals 1903 herausgebracht wurde. Heltersberg besitzt das »Modell 4«. Das gewünschte Zeichen wird durch einen Zeiger auf dem Buchstabenfeld aufgesucht, der Zylinder durch die Zeigerbewegung in Aufschlagstellung gebracht. Der Druck auf die eine der beiden Tasten löst den Anschlag des Typenzylinders aus. Die zweite Taste ist die Leertaste. Obwohl man mit dieser Technik nicht besonders schnell schreiben konnte und sich zur gleichen Zeit bereits die traditionelle Tastaturmaschine in Form der »Remington« und schließlich der »Underwood« etabliert hatte, war die Zeigermaschine von AEG noch lange sehr beliebt. Immerhin konnte man hier das Geschriebene sofort sehen - eine wesentliche Verbesserung gegenüber früheren Maschinen -, die Bedienung war einfach und schlichte Eintastermaschinen waren um 1900 in Deutschland noch wesentlich billiger als Tastaturmaschinen. Letztere waren jedoch in der Massenproduktion bestimmend. Erst um die Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das Prinzip des Sammeltypenträgers wieder aufgegriffen und erreichte in den Kugelkopfmaschinen von IBM seinen Höhepunkt. Neben der »Mignon« sind in dem Museum noch ein paar weitere Schreibmaschinen-Modelle zu bewundern.

Das Heimatmuseum dokumentiert an unzähligen, in liebevoller Arbeit zusammengetragenen Objekten die Geschichte des Ortes und das Leben seiner bäuerlichen Bewohner. Dass dieses früher vor allem durch den Wald geprägt wurde - Heltersberg liegt im so genannten Holzland am westlichen Rand des Pfälzerwaldes - zeigen die Schwerpunkte in der Sammlung, darunter eine Holzschuh- und eine Schindelmacherstube. In dem stimmungsvollen Museum ist auch die Gemeindebücherei untergebracht. In einer ansprechenden Führung kann man in diesem Haus viel Neues erfahren über das, was für viele von uns schon Vergangenheit ist.