Heimatmuseum Neupotz

Auf einer kleinen Ausstellungsfläche entfalten sich die Hauptaspekte der Geschichte dieses Ortes, die immer eng mit dem Rhein verbunden war. 1535 wurde Potz so weit vom Rhein weg verlegt, wie die Gemarkungsgrenze es zuließ. Es hieß fortan Neupotz. Doch der Kampf gegen Überschwemmungsschäden ging weiter und heute ist es das Ziel, die optimale Lösung bei der Polderbildung im Rahmen des länderübergreifenden Hochwasserschutzabkommens zu finden.

Aus der Not eine Tugend machen, hieß es, und neben der lange Zeit wichtigen Fischerei, aus der die heute noch überregional beliebten Fischrestaurants des Ortes hervorgegangen sind, entwickelte sich das Handwerk der Korbmacher. Angefangen hatte es allerdings mit den Karrenzaunmachern, von denen um die Mitte des 19. Jahrhunderts 40 bis 50 im Dorf lebten und die ihr Material aus den Kopfweiden der Wälder und den Weideanlagen der Rheinniederung bezogen. Der Karrenzaun war ein geflochtener Einsatz für den Pferde- oder Kuhwagen. Die Nachfrage an Korbwaren erhöhte sich im Laufe der Zeit, als jedoch ab 1865 das Rohmaterial teuer aus dem Elsaß importiert werden musste, erreichte die Auswanderungswelle unter den Korbmachern des Dorfes einen neuen Höhepunkt. 1879 gab es dann wieder 26 Korbmacher und drei Korbhändler in Neupotz und der Weidenanbau begann. Das Handwerk nahm erneuten Aufschwung und 1899 wurden für über 3 Millionen Mark grobe und feine Korbwaren aus der Pfalz ausgeführt.

Über hundert Jahre, bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, bestimmten Weidenanbau, Weidenschälen und Auslesen, Flechten und der Korbhandel den Charakter von Neupotz. Das Foto zeigt ein Erzeugnis der Neupotzer Produktion aus der Sammlung des Museums. Außerdem sind Gegenstände des Alltags aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, Objekte der Volksfrömmigkeit und des religiösen Lebens sowie Zeugnisse weiterer ansässiger Berufe und Dokumente des politisch-kulturellen Lebens im Museum ausgestellt. 

Adresse

Oberdorf 4
76777 Neupotz
Tel.: 07272-2192

Kategorie

Museen / Bildende Kunst

Institutionsform

Kommunal

Einrichtungsart

Museum

Eintrittspreise

Eintritt frei