Heimatmuseum Stromberg

Nur wenige Schritte vom Stadtkern, dem Marktplatz, liegt das Heimatmuseum der Stadt Stromberg. Hier lebt die Vergangenheit in anmutiger Weise wieder auf, in Räumlichkeiten, die den Besucher eher an seine Kindheit erinnern als an ein Museum. Von Raum zu Raum im ehemaligen Forsthaus führt die Geschichte der Stadt und der Umgebung den Gast vorbei an Fragmenten römischer Ausgrabungen, mittelalterlichen Relikten, Landkarten, Urkunden und Schriftstücke des 16. bis 20. Jahrhunderts. Es wirkt nicht wie ein Museum, wenn man die herkömmlichen, teils unpersönlichen Räumlichkeiten als Maßstab verwendet. Eher wie ein Haus, dessen Besitzer mit Sammelleidenschaft die Zeit der einzelnen Epochen entstehen lässt und somit einen Hort schuf und das teilweise in unserer Erinnerung noch schlummernde für uns aufhebt. Archäologische Zeugnisse, die Vielfalt der Burgengeschichte, Wohnkultur und Hausrat des 19. und 20. Jahrhunderts, eine Spielzeugstube, die den Erwachsenen in seine Kindheit zurückführt und den Kindern anmutig dargestellt, wie ihre Eltern ohne TV und Videospiele ihre Zeit verbrachten.

Mineralienfunde aus der umliegenden Region findet man im Treppenhaus sorgfältig anschaulich ebenso wie Gerätschaften zur Weinherstellung und Werkzeuge aus den Weinbergen. Ein alter Schulklassenraum mit hölzerner Bank, Tintenfässer, Wandtafel, alten Schulbüchern und einem Rohrstock lassen auch dem Akademiker heute Erinnerungen aufkommen, als er am Anfang seines Wissens stand. Aber das Heimatmuseum beinhaltet nicht nur Geräte.

Bekannte Persönlichkeiten, Bürger der Stadt, der Umgebung, berühmte Gäste, die hier weilten, finden ebenso einen Platz der Erinnerung. Wer hat nicht schon vom Deutschen Michel gehört? Hans Michael Elias von Obentraut, geboren am 2. Oktober 1574. Er wuchs auf der Fustenburg oberhalb von Stromberg auf, wo sein Vater als pfälzischer Oberamtmann seinen Amtssitz hatte. Er starb als Reitergeneral am 25. Oktober 1625 in der Schlacht von Seelze bei Hannover. Seinen militärischen Höhepunkt hatte er im Dreißigjährigen Krieg, als er eine spanische Reitergruppe vernichtend schlug. Die Spanier gaben ihm daraufhin den Namen "Miguel Aleman", der im Laufe der Jahrhunderte zum Deutschen Michel avancierte.

Hier im Museum findet man Bruchstücke seiner Vergangenheit; daneben Schreiben von Clara Schumann, die Stromberger Mädchen zeitweise unterrichtete. Das Lied, "Es ist ein Ros' entsprungen" komponierte Michael Praetorius (1571-1621) nach der Legende auf der Burg Gollenfels, wo er als Hauslehrer weilte.

Ebenfalls sind Dokumentationen des Stromberger Bürgers Franz Kilian, der sich durch seine wissenschaftlichen Arbeiten zur Heimatgeschichte, Forschungs- und Entdeckungsreisen, insbesondere nach Afrika, einen Namen gemacht hat, hier einzusehen. Vieles wäre noch zu berichten, vieles ist noch für den Besucher übrig, was er selbst im Museum entdecken kann, eine Reise in die Vergangenheit beginnt hier mit ein paar Stufen, die ins Museum führen, und endet mit einem Verweilen in der kleinen Ausruhstube, wo sich jeder Besucher seinen Erinnerungen hingeben kann. 

 

Adresse

Gerbereistraße 20
55442 Stromberg
Tel.: 06724/274

Kategorie

Museen / Bildende Kunst

Institutionsform

Kommunal

Einrichtungsart

Museum

Führungen

nach Vereinbarung

Eintrittspreise

Erwachsene 2 €, Kinder 0.50 €

Öffnungszeiten

donnerstags und sonntags von 15 bis 17 Uhr.