Heimatmuseum Waldfischbach-Burgalben
Bevor in den seit 1798 zusammengehörenden Orten Waldfischbach und Burgalben die Schuhindustrie buchstäblich Fuß gefasst hatte, bestand ein Großteil der Bevölkerung aus Kleinbauern. Das Umland war recht sumpfig und dadurch mühsam zu bearbeiten, die Erträge hielten sich in Grenzen. So betrieb man Kartoffelanbau, hatte ein paar Kühe und Schweine und ging zur Heuernte. Am Bruchsteinabbau beteiligte man sich ebenso wie an der Holzverarbeitung im Wald. Die Menschen waren arm und versuchten, sich so gut es ging selbst zu versorgen. Im Heimatmuseum dokumentieren zahlreiche bäuerliche Geräte und Handwerkszeug dieses mühsame und einfache Leben. Ein Sauerkrauthobel ist ein Beispiel dafür, dass man durch zusätzliche Nebenberufe sein Einkommen etwas aufbessern konnte oder musste. Der »Krautschnitter« ging nach der Kohlernte von Haus zu Haus, den Hobel trug er an einem Lederriemen über den Rücken gehängt. Schon dies bedeutete Schwerstarbeit: Der Hobel ist über einen Meter lang und wiegt gut 10 kg. Mit einem Strunkmesser wurde das harte Innere des Kohls herausgestochen, dann das Kraut gebrauchsfertig zum Einfüllen in den »Sauerkrautständer« gehobelt. In Burgalben gab es bisweilen zwei, in Waldfischbach drei bis vier Krautschnitter. Von dem späteren Aufschwung des Ortes zeugen im Heimatmuseum eine mit typischen Utensilien eingerichtete Küche, ein Raum mit Wohn- und Schlafzimmermöbeln einer gutbürgerlichen Waldfischbacher Familie sowie eine noch vollständig erhaltene Apothekeneinrichtung. Breiten Raum nimmt selbstverständlich die Darstellung der Schuhindustrie, vor allem der Jahre 1920 bis 1960, ein. Eines der ersten Zimmer des Museums ist jedoch der in unmittelbarer Nähe von Waldfischbach gelegenen römischen Heidelsburg (zerstört um 350 n. Chr.) und der dort gemachten Funde gewidmet.
Adresse
Hauptstraße 11267714 Waldfischbach-Burgalben
Tel.: 06333 / 95 58 80