Hein's Mühle
Diese kleinen Insekten, wie zum Beispiel die Mehlmotte (Ephestia kuehniella) oder der Mehlkäfer (Tenebrio molitor; hier mit Eiern, Larve und Puppe) fallen im Betrieb der mächtigen Mühlräder kaum auf. Dennoch waren sie ein großer Feind, der das Mehl verdarb, ehe es gebacken werden konnte. Die mittelschächtige Wassermühle ist nach dem letzten Besitzer Hein benannt und klappert - voll funktionsfähig - sozusagen am rauschenden Bach in idyllischer Lage am Fuße der Burg Sayn. Vermutlich wurde sie in der Zeit um 1550 bis 1600 von den Burgmannen zu Sayn erbaut. Danach wechselte sie einige Male ihren adeligen Besitzer bis sie 1855 in bürgerliche Hand kam. Noch weitere hundert Jahre wurde sie betrieben, bis am 11. April 1961 der letzte Eintrag ins Mahlbuch gemacht wurde.
Ursprünglich ist sie eine Ölmühle gewesen, die aber unter dem ökonomischen Druck, der unter Napoleon verhängten Kontinentalsperre, um 1810 in eine Tabakmühle und wenig später in eine Kornmühle umgerüstet wurde. Hein's Mühle ist die einzige, die von zwanzig Mühlen in Bendorf und Umgebung erhalten blieb. Der Müller schlief selbst in der Mühle, denn sie sollte Tag und Nacht laufen. Obendrein war eine Mühle immer feuergefährdet. Wie wichtig jede einzelne Mühlefür die Ernährung der Bevölkerung war, lässt sich heute kaum noch nachvollziehen.
Selbstverständlich kann man einen Einblick in alle Teile des faszinierenden Mahlwerkes erhalten, das sich über drei Etagen erstreckt, also vom Wasserrad bis zum Mühlstein, und dabei werden alle Arbeitsschritte erklärt. Ferner sind Werkzeuge und Kleidung zur Schau gestellt, nicht zu vergessen natürlich die verschiedenen Getreidesorten. (Text und Bild: Stefan Fischer)
Publikationen
Mein Mühlenbuch (Kinderbuch)

Adresse
Abteistraße 1, Schloss Sayn56170 Bendorf
Tel.: 02622-902913
Fax: 02622-902917