Historische Mahl- und Ölmühle Allenbach
Das Wandern ist bekanntlich des Müllers Lust. Die Allenbacher Mühle ist seit über 200 Jahren im Familienbesitz der Müller, und von den pflichtmäßigen Lehrjahren auf der Wanderschaft brachte jeder Sohn neues Wissen in die Hunsrücker Öl- und Mahlmühle.
Heute können die Besuchenden im unteren Mühlengeschoss drei verschiedene Getreidemahlwerke bewundern. Die Benennung ist einfach und kommt aus dem Land der Erfindung. In Allenbach finden sich der Ägyptische Antrieb, der Römische (nach Vitruv von einem hölzernen Wellbaum angetriebene Mahlstein) und der Kegelantrieb (den Leonardo daVinci entwickelte). Ein einziges großes, seitlich am Mühlhaus angebrachtes Wasserrad treibt diese drei Mahlwerke an. Im oberen Mühlengeschoss befinden sich die hölzernen Trichter und Mahlkästen. Was alles mit dem Getreidekorn geschieht, bis das reine Mehl in die Säcke rinnen kann, wird auf Texttafeln in Reimen und Zeichnungen nach Wilhelm Busch in humorvoller Art verdeutlicht. Zu jeder Mühle gehört die Mühlenstube, ein Ort zum ausruhen und warten, bis der in der Regel mehrere Stunden dauernde Mahlvorgang beendet ist.
Allenbach war eine relativ reiche Mühle. Dank der florierenden Kupferschmelze am Idarbach existierte auch ein guter Absatzmarkt für die Produkte der Bauern. So gibt es hier gleich zwei geräumige Mühlenstuben. Ein Kupferstecher aus den Niederlanden hinterließ im letzten Jahrhundert einen echten holländischen Pfeifensessel. Der Schrank, aus einfachem Holz, ist mit einem pfiffigen Schließmechanismus vom Tischler Christian ausgestattet. Als »Christians Schrank« bekannt, existieren nur noch wenige Exemplare im Ort. In einem Nebenraum ist die Ölmühle untergebracht. Deren Mahlwerk musste weitaus schwerer sein als jenes für Getreide. (Text und Bild: Monika Schwingeler)

Adresse
In der Schied 1155758 Allenbach
Tel.: 06786-2162