Museum Friesenheim
»Waschen, schneiden, legen für die Dame oder für den Herrn eine Nassrasur?« All' das war in diesem Friesenheimer Frisiersalon aus den 1920er-Jahren sicher kein Problem. Komfort war groß geschrieben, schließlich konnten die Stühle ganz an die Bedürfnisse der Kundschaft angepasst werden. Die Rückenlehne ist nicht nur höhenverstellbar, sondern auch nach vorne und nach hinten zu bewegen. Über die ebenfalls höhenverstellbare Kopfstütze wurde aus hygienischen Gründen ein Stück Papier gelegt und am hinteren Teil festgeklemmt. Einen warmen Sitz vom Vorgänger gab es auch nicht - ein Tritt auf den Fußhebel und schon drehte sich die Sitzfläche. Auf diesem Stuhl aus Holz und Leder war der Kunde also ganz und gar König. Unterschränke mit Einlegearbeiten, Marmorwaschtische und große Spiegel mit Glasvitrinen, in denen sich - wie heute auch noch bei jedem Frisör zu haben - Produkte rund um die Haarpflege befanden, machten den Salon komplett. Übrigens war mit einem Kinderstuhl auch für die jüngste Kundschaft gesorgt. Vielleicht hat hier sogar der ein oder die andere seinen oder ihren ersten Haarschnitt bekommen, der Salon aus der Spatenstraße war immerhin noch bis vor einigen Jahren in Betrieb. In der Ecke daneben ist ein Wohnzimmer mit Anrichte und Schrank aus derselben Zeit ausgestellt. Wer sich näher mit der Ortsgeschichte von Friesenheim beschäftigen will, findet im zweiten Raum des Museums die Entwicklung vom kleinen Dorf zum Ludwigshafener Stadtteil und Industriestandort.

Adresse
Luitpoldstraße 4867063 Ludwigshafen am Rhein
Tel.: 0621-6040593