Mutter-Beethoven-Haus Koblenz
Der Kölner Gabriel Hermeling schuf um 1890 im Auftrag von Julius Wegeler den abgebildeten Schrein. In ihm wird heute die 300 Objekte umfassende musikgeschichtliche Autographensammlung aufbewahrt. Zu dieser Sammlung gehören auch die Briefe Beethovens an seinen Freund und Vertrauten Julius Wegeler. Der Schrein ist aus Ebenholz gefertigt und innen durch drei Fächer geteilt. Dieser Beethoven-Schrein, der mit Halbedelsteinen, Silber (z.T. vergoldet), Elfenbein und Emaillearbeiten verziert wurde, ist aufwendig architektonisch gestaltet. Auf der Frontseite wurden die Lebensdaten Beethovens aufgeschrieben: 1770 bis 1829. Auf der Rückseite befinden sich Darstellungen von Beethovens Geburtshaus und dem Haus der befreundeten Familie Breuning auf dem Bonner Münsterplatz. Stilistisch erinnert der Schrein an Möbel aus der Renaissance. Den Krieg überdauerte er in einer Bleikiste vergraben im Oestricher Weinberg der Wegelers. Trotz dieser geschützten Aufbewahrung war der Inhalt der schmuckvollen Kiste zum Teil bereits durch Verfall gezeichnet, als man ihn wieder ausgrub. Die Sammlung des Mutter-Beethoven-Hauses dokumentiert vor allem die positive, langjährige Freundschaft des Koblenzer Mediziners Franz Gerhard Wegeler mit Ludwig van Beethoven. In einem Brief an Wegeler schrieb Beethoven erstmalig und streng vertraulich von der ihn plagenden Schwerhörigkeit. In dem Geburtshaus der Mutter Beethovens, Maria Magdalena geborene Keverich, werden darüber hinaus auch Möbel des 18. Jahrhunderts gezeigt und die Beziehungen Beethovens zu der bekannten Ehrenbreitsteiner Familie Brentano gewürdigt. Das literarische und musikalische Leben in Ehrenbreitstein, das auch durch Sophie von La Roche und Henriette Sontag geprägt wurde, wird dabei ebenfalls thematisiert. (Text: Marion Koch, Bild: Mittelrhein-Museum)

Adresse
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