Pfälzer Musikantenland-Museum
Stellen Sie sich einen sehr tiefen, lauten Ton aus einer Tuba vor und wie Sie dabei das Vibrieren Ihrer Bauchdecke spüren. Wenn dieser Ton aus der größten Tuba der Welt kommt, knapp einen Zentner schwer, dann muss er besonders gewaltig sein. Diese Tuba wird neben anderen Instrumenten im Musikantenland-Museum auf der Burg Lichtenberg gezeigt. Die Burganlage stammt aus der Stauferzeit und ist eine der größten Burgen Deutschlands. Die Westpfalz trägt den Namen Musikantenland wegen ihrer bedeutenden Tradition des Wandermusikantentums. Ab dem 19. Jahrhundert zogen kleinere und große Kapellen durch die Lande, um Musik, zum Beispiel auf den Kerwen, den Volksfesten der Umgebung, zu machen. Viele Musiker wurden Mitglieder der bedeutendsten Orchester der Welt, kehrten aber meistens nach einer Spielzeit von zwei bis mehreren Jahren zurück. In der Blütezeit, um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert, erspielten die etwa 2500 Musiker jährlich mehrere Millionen Goldmark. Das war für die Westpfalz ein erheblicher Wirtschaftsfaktor und Handwerke wie Kostümschneiderei und Instrumentenbau profitierten davon.
So erhielt Rudolf Sander aus Wolfstein von einem Amerikaner den Auftrag, diese Tuba anzufertigen. Sie wurde allerdings nie abgeholt und verblieb nach einem Ausflug auf die Weltausstellung in Paris im Jahre 1900 in der Westpfalz. Das Musikantenland-Museum informiert mit vielen Dokumenten, Fotos und nachgestellten Szenen über das Wandermusikantentum. Von Westpfälzern komponierte Lieder, Tänze, Märsche und Arrangements sind über Kopfhörer zu hören.

Adresse
Burg Lichtenberg, Burgstraße 1766871 Thallichtenberg
Tel.: 06381-8429
Fax: 06381-40429