Schloss Herrnsheim
Im Norden von Worms liegt am Ortsrand des Vorortes Herrnsheim das Schloss gleichen Namens. Das um 1460 von Philipp von Dalberg zunächst als Wasserschloss errichtete Gebäude wurde zum Stammsitz der Familie. Nach der Zerstörung im Pfälzischen Erbfolgekrieg entstand im 18. Jahrhundert eine barocke Anlage, von der die Nebenbauten noch erhalten sind. Im 19. Jahrhundert erfolgte nach der Zerstörung während der Revolutionskriege der Wiederaufbau im Empirestil, der sich auch in der Inneneinrichtung widerspiegelt: Ein halbrundes Treppenhaus mit dorischen Säulen im Erdgeschoss, Säulen mit Kompositkapitellen im Obergeschoss, der »Blaue Saal«, das »Pompejanische Zimmer« mit römischem Wanddekor, Empiremöbeln und französischer Bildtapete aus einer Pariser Manufaktur. Im 19. Jahrhundert wurde auch die barocke Gartenanlage in einen Park im Stil englischer Landschaftsgärten umgewandelt. Unter Leitung des berühmten Gartenarchitekten Friedrich Ludwig von Sckell, der auch den »Englischen Garten« in München geschaffen hat, entstand ein Wiesental mit mehreren Blickachsen, eingebettet in die umgebende offene Landschaft. Reicher alter Baumbestand, Weiher mit kleinen Inseln und eine Quelle runden das Bild einer natürlichen Landschaft ab. Nachdem das Schloss 1883 in den Besitz der Familie Heyl übergegangen war, kaufte es 1957 die Stadt Worms, die die Räumlichkeiten für kulturelle und repräsentative Veranstaltungen nutzt. Das Schloss kann nach vorheriger Anmeldung bei der Stadt-Information Worms in Gruppen besichtigt werden. (Text und Bild: Ronja Symossek)

Adresse
Hauptstraße 167550 Worms-Herrnsheim
Tel.: 06241-55674
Fax: 06241-26328
Kategorie
Museen / Bildende KunstBurgen / Schlösser