Synagoge Schweich

Die Schweicher Synagoge wurde um 1862 an der Richtstraße erbaut. Sie war nicht der erste Betraum in Schweich, vielmehr waren die Synagoge und die Schulräume im Eckhaus an der Bahnhofstraße zu eng für die wachsende jüdische Gemeinde geworden. Nur 25 bis 30 Personen hatten dort Platz gefunden, die Gemeinde war jedoch in den 1860er-Jahren, nachdem Schweich Hauptsynagogenort für den gesamten Landkreis Trier geworden war, auf 144 Mitglieder angewachsen. In der neuen, aus heimischem Buntsandstein erbauten Synagoge und dem angrenzenden Gebäude der Schule trafen sich die Mitglieder der jüdischen Gemeinde Schweich über 75 Jahre, um gemeinsam den Gottesdienst zu feiern oder zu lernen. Am 10. November 1938 aber wurde auch in Schweich die Synagoge von Anhängern der nationalsozialistischen Partei geplündert und die Inneneinrichtung zerstört. Einige Gemeindemitglieder waren schon 1933 ausgewandert, 1938 zogen weitere 40 fort. 1941 wurden die letzten sechs Juden deportiert, nur 37 der 91 jüdischen Mitbürger, die 1933 in Schweich lebten, konnten ins Ausland entkommen. Das Gebäude, das während des Krieges als Unterkunft für Kriegsgefangene gedient hatte, wurde bis 1984 als Warenlager benutzt. Durch den damaligen Bürgermeister Becker angeregt, kaufte die Stadt Synagoge und Schule, um sie nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten als Kulturstätte zu nutzen und um die Erinnerung an die ehemaligen jüdischen Mitbürger wachzuhalten. Ein Gedenkstein im Foyer des Schweicher Kulturzentrums mahnt die Besuchenden zur Achtung aller Menschen, gleich welcher Religion sie angehören. (Text und Bild: Hilke Beck)

 

Adresse

Richtstraße hinter Haus Nr. 42
54338 Schweich
Tel.: 06502-933826 oder 933825

Kategorie

Museen / Bildende Kunst

Institutionsform

Kommunal

Einrichtungsart

Museum

Eintrittspreise

Eintritt frei

Öffnungszeiten

Di 14-16, Do 10-12 Uhr oder nach Vereinbarung