Theodor-Zink-Museum und Wadgasserhof
Adam Weber ließ sich und seine Familie 1840 von dem Heidelberger Maler Georg Philipp Schmitt porträtieren. Das Bild entstand, als Adam Weber, ein wohlhabender Tabakfabrikant und Händler, bereits fünf Jahre Bürgermeister von Kaiserslautern war. Sein Geschick und sein Ansehen waren so groß, dass er dies noch bis 1850 blieb. Die politischen Ereignisse in Deutschland nach der 1848er-Revolution hatten in Kaiserslautern besondere Auswirkungen. Die Pfälzer wollten sich aus dem bayrischen Staatsverband lösen und riefen 1849 die Pfälzische Republik in der Fruchthalle in Kaiserslautern aus. Das großformatige Gemälde zeigt ihn als selbstbewussten reichen Bürger, der breitbeinig auf der Gartenbank sitzt und zielbewusst in die Ferne blickt. Seine Frau dagegen wendet sich liebevoll der Familie zu, für deren Wohl sie verantwortlich ist. Auf dem Steintisch in der Mitte ist ein Stillleben zu sehen: Brot, Wein und ein von Früchten überquellender Teller stehen für den Wohlstand der Familie. Der Brief symbolisiert die wichtigen Amtsgeschäfte des Bürgermeisters. Die Ausstellung im Haus Rheinkreis, einer ehemaligen Gastwirtschaft von 1817, macht Stadt- und Landesgeschichte von der Jungsteinzeit bis zur Gegenwart lebendig. Im Waldgasserhof finden Sie eine umfangreiche Kollektion qualitätvoller volkskundlicher und kunstgewerblicher Objekte. In der Keramikabteilung z.B. sehen Sie eine interessante Sammlung an Frankenthaler Porzellan. Diese pfälzische Manufaktur produzierte von 1755 bis 1799. Sie gehörte zu den hervorragendsten Porzellanmanufakturen des 18. Jahrhunderts! Hergestellt wurde vor allem kunstvolles Tafelgeschirr und Porzellan-Figuren. In Europa wurde die Fertigung von Porzellan erst 1708 in Meißen möglich, davor musste es aus China importiert werden. Das erklärt die bleibende Vorliebe für chinesische Motive, wie z.B. kleine Pavillons ("Chinoiserien"), welche die Architektur von Teehäusern nachahmen. Chinoiserien waren damals auch in der Gartenarchitektur, beim Mobiliar und auf Tapeten zu finden. Im Museum warten weitere Höhepunkte auf Sie. Weil selbst entdecken mehr Freude macht, wird hier nicht mehr verraten... (Text (gekürzt): Anke Schliemann, Bild: Theodor-Zink-Musuem)

Adresse
Stadtverwaltung Kaiserslautern, Steinstraße 4867653 Kaiserslautern
Tel.: 0631-3652327
Fax: 0631-3652322