Weinbaumuseum im Herrenhof

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Traubenmaische in Vertikalkeltern, zu denen auch Niederdruckspindelkeltern zählten, ausgepresst. Bei diesen Keltern sitzt die Spindel im Pressboden. Durch den Kelterbaum (»Taumelbaum«) wird mittels Seil die Kelterstange bewegt, die die Pressplatte nach unten führt. Der ausgepresste Traubenmost sammelt sich im »Biet«, dem Auffangbecken der Kelter, und fließt von dort in Mostbütten oder gleich zur Vergärung in die Fässer.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Keltervorgang stetig weiter und wird seit 1960 vollautomatisch durchgeführt. Auf Ihrem Rundgang lernen Sie die einzelnen Bereiche des Weinbaus kennen und erfahren, wie verschiedene Geräte und Werkzeuge weiterentwickelt und schließlich mechanisiert wurden. Ein wichtiger Bereich ist die biologische Bekämpfung der Reblaus. Wie dieser Vorgang der Veredlung genau funktioniert, schauen Sie sich am besten vor Ort an.

Der Rundgang setzt sich im alten Gewölbekeller fort. Hier finden Sie die Stationen von der Fassherstellung über die Lagerung des Weines bis zur Flaschenabfüllung. Sie sehen die in der Pfalz verwendeten Fässer zur Lagerung und zum Transport und erfahren, wie man früher den Wein von Fass zu Fass füllte. Wundern Sie sich über die kleinen Öffnungen in den Fässern? Sie dienen als Einstieg zum Säubern der Innenwände und in vielen Orten gibt es noch heute Wettbewerbe im »Fassschlüpfen«. Zum Schluss sollten Sie noch einen Blick in den Johannitergarten werfen, wo Reben nach den früher in der Pfalz üblichen Reberziehungsarten angebaut werden.