Weinbaumuseum im historischen Winzerhaus Pommern
Das abgebildete Weinbaugerät ist eine Spindelkelter aus Holz. Zunächst ortsfest aus Stein gemauert, ist die Kelter seit 500 v.Chr. aus Holz nachgewiesen. Um 50 v.Chr. wurde die Spindelkelter erfunden, bei dieser wird der zum Auspressen der Weintrauben notwendige Druck direkt auf das abdeckende Brett der Kelter übertragen. Bis in das 20. Jahrhundert hinein wurden solche Spindelkeltern verwendet. Heute werden hydraulische Horizontalpressen aus Metall benutzt. Die abgebildete Holzkelter diente nur dem Keltern kleiner Weinmengen, denn einerseits waren die Weinanbauflächen oft klein und andererseits kam es vor, dass größere Betriebe kleinere Mengen verschiedener Weinsorten anbauten. Um den Arbeitsprozess beim Auspressen der Frucht zu erleichtern, wurde diese Kelter mittels eines dreibeinigen Unterbaus mit Ausguss erhöht. Das älteste Pfarrhaus im Bistum Trier, in dem sich in der ehemaligen Kapelle ein spätgotisches Fresko - um 1500 entstanden - befindet, und das Weinhaus bilden gemeinsam den Mittelpunkt des Weinortes Pommern. Die Römer hatten am längsten Südhang der Mosel gelagert. Hier kultivierten sie den Weinbau und gaben dem Ort den Namen Pomaria, was Früchtegarten bedeutet. Seither wird hier Weinbau und Weinkultur gepflegt. Zu sehen sind in diesem Museum römische Funde, beispielsweise Krüge, die eng mit der ausgedehnten gallorömischen Tempelanlage zwischen Pommern und Karden zusammenhängen. Weinheber aus Glas und Zinn, alte Obst- und Weinbaugeräte, landwirtschaftliche Maschinen und anderes sind hier ausgestellt. Bestände des ehemaligen Winzervereins des Ortes und privat gesammelte Gegenstände werden im ehemaligen Versammlungssaal des Winzervereins präsentiert. Eine alte Transmissionsanlage befindet sich im ersten Obergeschoss. (Text und Bild: Marion Koch)

Adresse
Zehnthofstraße 856829 Pommern
Tel.: 02672-93660 oder 93670
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