Weingalerie WAJOS

Alfred Sichtig, ein Maler, der 1914 im thüringischen Bad Tennstedt geboren wurde, wird in der Weingalerie WAJOS gezeigt. Er studierte an der Kunsthochschule in Weimar Malerei und war bei Professor Kruck bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges Meisterschüler und Assistent. An der russischen Front kämpfte er für Deutschland. Seine Meisterprüfung machte er erst nach Kriegsende. In Bad Tennstedt übernahm er zunächst den elterlichen Betrieb. 1953 flüchtete er in den Westen, wo er im Mannheimer Raum als Maler bis 1968 tätig war. Nach Aufenthalten in verschiedenen Orten, verbrachte er ab 1981 drei Jahre an der Mosel. Alfred Sichtig lebte in Cochem, zog dann aber nach Düsseldorf. In den Jahren 1986 bis 1990 kehrte er in den Sommermonaten an die Mosel zurück und hielt sich in Ediger und Neef auf dem Weingut Walter Osters auf. Gemälde dieses Malers, der 1990 verstarb, präsentiert Walter Oster in der Weingalerie WAJOS. In seinen Bildern sind Auseinandersetzungen mit der griechischen Mythologie oder provokante Darstellungen des weiblichen Geschlechts enthalten. Religiöse Themen und eine Hinwendung zur Romantik sind in Alfred Sichtigs Gemälden ebenfalls zu finden. Auch die beiden Kinder des Besitzers der Weingalerie WAJOS hat Sichtig porträtiert. Das abgebildete Gemälde ist in Gelbtönen gehalten. Auffällig ist ein rotes Tuch in der linken Bildhälfte, das über einem Ast hängt. In dem 1830 erbauten Gebäude des Weingutes werden außerdem Porträts von Karl Götze präsentiert. Interessant ist die Symbiose zwischen Malerei und Antiquitäten von der Mosel und aus der Eifel. In der 1992 eröffneten Galerie ist auch eine kleine Sammlung von Likören und Weinen vorhanden. Die Etiketten der Flaschen sind von den in der Galerie vertretenden Malern und Radierern gestaltet worden. Die dafür verwendeten Bilder sind teilweise noch als Posterdrucke im Haus. (Text und Bild: Marion Koch)