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Keramikmuseum Westerwald - Ausstellung: Jan Bontjes van Beek

Grundstock des Museums, das im Jahre 1976 gegründet wurde, waren Objekte aus dem ehemaligen Kreisheimatmuseum in Montabaur und aus dem Besitz der Stadt Höhr-Grenzhausen. Durch Ankäufe, Schenkungen und Leihgaben wurde dieser ständig erweitert. Sonderausstellungen wie die aktuelle Werkschau zum Schaffen des Künstlers Jan Bontjes van Beek ergänzen das Angebot.
sieben Gefäße von Jan Bontjes van Beek

Keramikmuseum Westerwald

Schon wenige Jahre nach der Gründung wurde das Ausstellungskonzept des Museums auf internationale Keramik erweitert. Als Beispiele seien hier die 1984 gezeigte „Zeitgenössische Keramik der Sowjetunion“ und die 1993 im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz konzipierte Wanderausstellung „Keramik Europas“ genannt.

Das große Interesse an dem 1973 gegründeten Westerwaldpreis und die geopolitischen Entwicklungen veranlassten den Westerwaldkreis 1999, den Wettbewerb nicht länger nur national, sondern europaweit auszuschreiben. Durch diese Entscheidung wurde der kulturelle Austausch innerhalb Europas gezielt gefördert.

Der Architekt Scheubert entwarf 1982 das heutige Keramikmuseum in der Lindenstraße. Wie ein Ammonit, der sich nach außen erweitert, arrangieren sich vier Ausstellungsebenen in einer Drehbewegung um eine Achse. Sie bieten einen chronologischen Rundgang, von den Anfängen bis hin zur zeitgenössischen Keramik. 2007 wurde das Museum mit einem Anbau auf fast 5000 qm erweitert.

Seit dem 1. August 2000 ist die Museen im Westerwald GmbH für den laufenden Betrieb zuständig, während der Westerwaldkreis als Eigentümer die finanzielle Basis sicherstellt.

Ausstellung: Jan Bontjes van Beek - 25. Juli 2025 bis 6. April 2026

Präsentiert werden Werke von Jan Bontjes van Beek, der wie kein anderer die Körperlichkeit in der Form und die Dynamik in der Farbe betonte. Zudem belegen Arbeiten von Christine Atmer de Reig, Antje Brüggemann, Volker Ellwanger, Martin Schlotz und Barbara Steh den maßgeblichen Einfluss Bontjes auf die deutsche Gefäßkeramik.

Das Leben von Jan Bontjes van Beek (1899–1969) spiegelt die Tiefen und Höhen der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts wider: 1919 traf er in der Worpsweder Künstlerkolonie ein und fand bald ein Zuhause bei der Familie Breling in Fischerhude, die ihn in die Arbeit mit keramischen Materialien einführte. Mit Unterstützung seiner zweiten Frau, der Architektin Rahel Weisbach, zog er 1933 nach Berlin, wo sein Atelier zu einem bekannten Künstlertreffpunkt wurde. Unter den Nationalsozialisten wurde er verhaftet und seine Tochter Cato in Plötzensee hingerichtet. Nach Kriegsende entschied sich Jan Bontjes van Beek für eine Lehrtätigkeit an der Ost-Berliner Kunsthochschule in Weißensee, überwarf sich jedoch mit dem SED-Regime und wurde 1951 als Direktor entlassen. Danach ließ er sich in West-Berlin und schließlich in Hamburg nieder, wo er seine keramischen Arbeiten fortführte. 

Quelle und weitere Informationen:https://www.keramikmuseum.de
und im Kulturland:https://kulturland.rlp.de
 

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