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Keramikmuseum Westerwald - Deutsche Sammlung für Historische und Zeitgenössische Keramik

Der Westerwald ist mit seinen in Europa einzigartigen Tonvorkommen und dem dort gefertigten salzglasierten Steinzeug nicht nur Insidern ein Begriff. In dem, 1982 vom Westerwaldkreis errichtete Museumsbau für die Sammlung historischer und zeitgenössischer Keramik sind aktuell die monumentalen Plastiken von Gertraud Möhwald zu sehen.
Plastik -Gertraud Möhwald
Plastik -Gertraud Möhwald

Das Keramikmuseum Westerwald ist eines der größten Keramikmuseen Europas und hat mit seiner besonderen Verbindung von Kunst, Handwerk und Regionalgeschichte eine einzigartige Position in der Museumslandschaft. Es ist ein Treffpunkt, ein Ort, wo Kunst und Handwerk, Technik und Pädagogik, Historie und Zukunft zusammenkommen und sich miteinander verbinden.
Begeben Sie sich auf eine Zeitreise, die vor mehr als 30 Millionen Jahren begann und bis heute nichts von ihrem Zauber eingebüßt hat.

Das Keramikmuseum bietet nach Vereinbarung professionelle Führungen, Workshops und themenorientierte Museumspädagogik an.

Gertraud Möhwal

Im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz unter dem diesjährigen Motto „Kompass Europa: Ostwind“, stellt das Keramikmuseum Westerwald Werke der ostdeutschen Künstlerin Gertraud Möhwald (1929 – 2002) aus.

Möhwald war eine bahnbrechende Künstlerin der zeitgenössischen Keramik. Sie studierte und unterrichtete lange Zeit an der Burg Giebichenstein in Halle, die eine der größten keramischen Bildungsstätten in Deutschland darstellt.

Die Bauhaus Werkstatt und die daraus folgende Lehre unter Gerhard Marcks, sowie auch maßgeblich Marguerite Friedlaender, prägten die hallesche Schule in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Gertraud Möhwald nahm diese Schlüsselposition nach 1970 ein. Diese beiden Künstlerinnen sind als Erneuerinnen der keramischen Ausbildung zu betrachten. Friedlaender setzte Maßstäbe für die industrielle Formgestaltung der Keramik. Möhwald muss als "Godmother" der figürlichen Plastik in der zeitgenössischen Keramikkunst bezeichnet werden und prägte mit ihrer unorthodoxen Herangehensweise die heutige Generation.

In den monumentalen Plastiken von Gertraud Möhwald stand, wie bei vielen Bildhauer:innen in der DDR, der menschliche Körper im Mittelpunkt. Die Lehre in der Keramikabteilung der Burg Giebichenstein fokussierte sich auf den handwerklichen und modularen Aufbau des Gefäßes. Möhwald studierte zuerst Bildhauerei in Dresden und Halle und wechselte nach der Geburt ihrer Kinder zur Keramik. Stand am Anfang noch die Gefäßkeramik im Zentrum ihres Interesses, so wandte sie sich später der menschlichen Figur zu. Möhwald baute ihre Köpfe, Torsi und Hände aus Scherben und anderen Fundstücken zusammen. Ihre Figuren stellen die universellen Fragen nach Leben und Tod, Heilung und Zerstörung, Vergangenheit und Erinnerung. So deutet sie an, dass nicht die perfekt gestaltete, sondern eher die werdende und brüchige Form ihr Interesse gilt.

Quelle und weitere Informationen: https://www.keramikmuseum.de/
und im Kulturland: https://kulturland.rlp.de

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