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Stadtmuseum Ludwigshafen

Das Stadtmuseum Ludwigshafen vermittelt allen Interessierten die noch junge Stadtgeschichte. Es wurde anlässlich des 50-jährigen Stadtjubiläums im Jahr 1903 aus bürgerschaftlichem Engagement heraus gegründet. Seit 1984 befindet es sich im Rathaus-Center der Stadt. Zusätzlich konzipiert das Stadtmuseum, das sich zur Zeit im Umbau befindet, umfangreiche Sonderausstellungen. So entstand in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Zweibrücken die Ausstellung "Aus dem Schatten ins Licht. Strake Frauen aus 1000 Jahren Pfälzer Geschichte", die in der VHS Ludwigshafen gezeigt wird.
Stadtmuseum Zweibrücken
Stadtmuseum Zweibrücken

Stadtmuseum Ludwigshafen

Aus den Beständen werden ausgewählte Exponate gezeigt, die die Geschichte der Stadt schlaglichtartig beleuchten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Alltagskultur. Das Foyer widmet sich der Epoche „Von der Rheinschanze zur Stadtgründung“, umfasst also die Zeitspanne vom Anfang des 17. bis zur Gründerzeit Mitte des 19. Jh. und beinhaltet auch einen kurzen Abriss der mittlerweile eingemeindeten Stadtteile. Anschließend folgt die Abteilung „Industrie und Arbeit“, die auch die beiden Weltkriege miteinschließt sowie die Zeit des Wiederaufbaus und beginnenden Wirtschaftswunders. Die Abteilung „Kultur und Vielfalt“ greift Themen wie Vereinsleben im Bereich Sport und Freizeit, Kunst im Öffentlichen Raum, Söhne und Töchter der Stadt, Einwanderungsgeschichte und religiöse Vielfalt auf. Ein weiterer Bereich ist dem Themenkomplex „Mobilität und Wachstum“ vorbehalten mit Aspekten zur Stadtentwicklung, Straßen, Schienen, der Lage am Fluss und Naherholungsräumen.

Aus dem Schatten ins Licht – starke Frauen aus 1000 Jahren Pfälzer Geschichte

Obwohl die Gender-Forschung in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte gemacht hat und die Leistungen von Frauen in Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Alltag in den Fokus gerückt sind, finden sich nur mühsam belastbare Hinweise auf "starke" Frauen in der Geschichte. Denn: Je weiter die Zeiten zurückgehen, desto weniger Quellen finden sich. Zu sehr war die Geschichtsschreibung männlich dominiert, zu sehr standen die Frauen im Schatten der Männer, zu sehr lagen ihre Leistungen in wenig öffentlichkeitswirksamen Bereichen: hinter Klostermauern, im Bereich von Haus- und Landwirtschaft, Handwerk und Gewerbe, Kindererziehung und Krankenpflege.

Die Schriftstellerin Olympe des Gouges verfasste im Zuge der Französischen Revolution 1791 eine "Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin". Es war ein langer Weg, bis ihr Artikel I zur gesellschaftlichen Realität wurde: "Die Frau ist frei geboren und bleibt dem Manne ebenbürtig in allen Rechten." 1903 wurden in der damals bayerischen Pfalz zum ersten Mal Frauen zum Studium zugelassen, 1918 erhielten sie das Wahlrecht. Seit dem Grundgesetz von 1949 sind Männer und Frauen zumindest rechtlich gleichberechtigt. Allerdings brauchten Frauen noch bis 1977 die Zustimmung ihres Ehemannes, wenn sie berufstätig sein wollten. Angesichts der rechtlichen Unterordnung ist es nicht verwunderlich, dass die Lebensleistungen von Frauen entweder nicht wahrgenommen oder als selbstverständlich angesehen wurden.

Schlaglichtartig stellt die Ausstellung die Lebensbedingungen und Leistungen von über 20 ausgewählten Frauen aus gut tausend Jahren dar. Alle haben sie einen Bezug zur Pfalz oder zu Gebieten, die historisch einmal mit der Pfalz verbunden waren. Die vorgestellten Frauen stehen jedoch auch exemplarisch für viele andere, meist namenlos gebliebene Heldinnen der Ereignis- und Sozialgeschichte. Illustriert werden die höchst unterschiedlichen Frauenfiguren, die Epoche und die soziale Zugehörigkeit, für die sie standen, anhand einer Vielzahl von mit-präsentierten Gewändern aus dem historischen Kostümfundus des Nationaltheaters Mannheim.

Die Eröffnung fällt bewusst in den Monat März, der sich aufgrund des Internationalen Frauentags am 8. März traditionell in Ludwigshafen Frauenthemen zuwendet. Zu sehen ist die Ausstellung vom 25. März bis zum 24. Juni in der VHS Ludwigshafen.

Quelle und weitere Informationen:
https://stadtmuseum.ludwigshafen.de
https://www.museumsportal-rlp.de

und im Kulturland:
https://kulturland.rlp.de

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