Gräflich Eltz'sche Kastellanei Burg Eltz

In einem engen Seitental der Mosel–zwischen Koblenz und Cochem- steht auf einem steilen Felskopf inmitten unberührter Natur BURG ELTZ – die Burg mit über 850 Jahren Geschichte.

Im Jahre 1157 wurde zum ersten Mal der Name Eltz erwähnt. In einer Schenkungs-urkunde Kaiser Friedrich des I. Barbarossa wurde ein Rudolfus von Eltz, (Rudolfus de Elze), ein kaiserlicher Ministerialer, als Zeuge aufgeführt.

Dieser Rudolf bewohnte an der Elz eine erste, noch kleine Burganlage, die den Weg sicherte, der eine Verbindung zwischen Eifel / Maifeld und Mosel war.

Burg Eltz hat eine Baugeschichte von mehr als 500 Jahren. Sie begann im 12. Jahrhundert, mit dem romanischen Burghaus Platt – Eltz. Aus der Frühzeit der Burg (13. und 14. Jahrhundert) stammen auch die massiven Befestigungsanlagen an der Westseite.

Vor 1268 teilte sich das Geschlecht von Eltz, mittlerweile freie Reichsritter, in drei Linien. In die Linie mit dem goldenen Löwen, Eltz Kempenich, die mit dem silbernen Löwen, Eltz Rübenach und die mit den Büffelhörnern, Eltz Rodendorf. Diese drei Familien bildeten auf der Burg eine Erb- und Wohngemeinschaft, die sogenannte Ganerbengemeinschaft.

In der langen, recht friedlichen Geschichte der Burg ist von nur einer kriegerischen Auseinandersetzung zu berichten, der so genannten Eltzer Fehde: Balduin von Luxemburg, Erzbischof und Kurfürst in Trier, begann im frühen 14. Jahrhundert, sein Territorium bis Koblenz hin zu erweitern und abzusichern. Die freie Reichsritterschaft widersetzte sich diesen Bestrebungen, und die Ritter von Eltz bildeten mit mehreren Nachbarburgen ein Schutz- und Trutzbündnis gegen den Kurfürsten. 1331 begann Balduin mit der Zerschlagung dieses Aufstandes und ließ auf einem gegenüberliegenden Felsen eine Belagerungsburg, die Trutz- oder Baldeneltz, errichten. 1336 wurde der Eltzer Friede geschlossen: die Eltzer wurden Lehnsleute des Kurfürsten von Trier, denen in Zukunft die Burg Eltz als Lehen übertragen wurde.

Etwa ein Jahrhundert nach der Eltzer Fehde begann auf BURG ELTZ eine lange Phase intensiver Bauarbeiten. Die drei Hauptlinien errichteten sich eigene Wohnhäuser: so wurde 1472 das spätgotische Haus Rübenach vollendet; die Rodendorfer Häuser im Norden wurden von 1490 bis 1540 errichtet. Die Gesamtburganlage wurde durch die im Stile der späten Renaissance und des frühen Barock errichteten Kempenicher Häuser im 17. Jahrhundert vollendet.

Acht eng aneinander geschmiegte, vom natürlichen Felsen im Grundriss geprägte, bis zu 40 m hohe Wohntürme entstanden hier vom 12. bis zum 17. Jh..

Durch geschickte Politik und kluge Diplomatie der Herren von Eltz blieb die Burg in den großen Kriegen des 17. Jahrhunderts vor Zerstörung verschont und gehört somit zu den wenigen niemals zerstörten Burgen in Europa.

Seit nunmehr 34 Generationen ist Burg Eltz im Besitz des gleichnamigen Geschlechts. Das jetzige Familienoberhaupt des Hauses ist Herr Dr. Karl Graf von und zu Eltz Kempenich.

Die Burg beeindruckt bis heute durch ihre romantische Lage, das historische Architekturgefüge und die ursprüngliche Innenausstattung:

Der Rundgang durch die Burg beginnt in der Empfangshalle des »Rübenacher Hauses«, die im 19.Jahrhundert zur Waffenhalle umgestaltet wurde. Im Rübenacher Untersaal befinden sich zahlreiche Tafelbilder aus dem 15. und 16. Jahrhundert, darunter: die »Madonna mit Kind und Weintraube“ von Lucas Cranach dem Älteren (1525). Neben den Einrichtungsgegenständen des 15. und 16. Jahrhunderts sind sicher die Verdüren - flämische Tapisserien aus dem Jahre 1580 zu erwähnen.

Auch das »Rodendorfer Haus« ist zu besichtigen. Im 19. Jahrhundert erhielt der erste Raum dieses Hauses den Namen »Kurfürstenzimmer«, heute findet man dort die Porträts der Kurfürsten aus der Eltzer Familie: Philipp Karl zu Eltz –Kurfürst in Mainz im 18 Jh.- und Jakob zu Eltz –Kurfürst zu Trier im 16 Jh..

Ein um 1680 in der Brüsseler Manufaktur der Gebrüder van der Brügge entstandener Bildteppich bildet den Mittelpunkt dieses Zimmers.

Darüber hinaus werden u.a. ein Schlafgemach im spätgotischen Stil, der Rittersaal, ein Kinderzimmer, eine spätmittelalterliche Burgküche gezeigt.

Die Kellergewölbe der Burg bergen eine der bedeutendsten privaten Schatzkammern – eine berühmte Sammlung von Gold- und Silberschmiedearbeiten sowie Schmuck, Porzellan, Waffen und Rüstungen.

Mit ihrer einzigartigen Architektur und ihrer malerischen Lage ist BURG ELTZ für viele Besucher der Inbegriff einer deutschen Ritterburg. Der Kunsthistoriker Georg Dehio erklärte sie gar zur „Burg schlechthin“

Die Besichtigung der BURG ELTZ ist eine Zeitreise durch acht Jahrhunderte Geschichte, die sich in der Architektur der Räume und deren Einrichtung widerspiegelt.

Text: Angelika Nelius Fotos: Dieter Ritzenhofen und Martin Jermann

Weitere Informationen

BURG ELTZ bietet:

  • Burgführung (–nach Anmeldung- auch in englischer, französischer und niederländischer Sprache),

täglich von 9:30 bis 17:30 Uhr

Die Führungen unter fachkundiger Leitung beginnen alle 10-15 Minuten.

Außerdem gibt es spezielle Führungen für Kindergartengruppen und Schulklassen

  • Besichtigung der Schatzkammer

  • Selbstbedienungsrestaurants (Oberschänke am Burgbrunnen / Unterschänke an der Linde)

  • Pendelbus zwischen Waldparkplatz Wierschem und Burg Eltz

Adresse

56294 Münstermaifeld
Tel.: 02672-950500
Fax: 02672-9505050

Kategorie

Museen / Bildende Kunst
Burgen / Schlösser

Institutionsform

Privat

Einrichtungsart

Museum

Führungen

Die Führungen beginnen alle 10-15 Minuten und dauern ca. 40 Minuten (auch in Englisch, Niederländisch und Französisch auf Anfrage)

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten: 1.4.-1.11. täglich 9.30-17.30 (letzte Führung)

Tipps für Familien

Für Kindergruppen (20 - 25 Kinder) werden spezielle Führungen angeboten

Hinweise für Behinderte

Anfahrt mit dem PKW bis Parkplatz Antoniuskapelle (Anreise über Münstermaifeld – Wierschem) , Pendelbus zur Burg. Die Besichtigung der Burginnenräume ist für stark gehbehinderte Personen nicht zu empfehlen.