Auch dieses Jahr war das Orchester überregional und international unterwegs. Neben den beiden eigenveranstalteten Abonnementreihen in Mannheim und Ludwigshafen gastierten die Musiker*innen gemeinsam mit Chefdirigent Michael Francis im Januar 2022 u. a. im Großen Festspielhaus in Salzburg. Ein Konzert vor Weihnachten führt die Orchestermitglieder nun als Abschluss des Jahres in die Schweiz, wo sie ein Konzert in der Tonhalle Zürich geben werden.
Zu den musikalischen Höhepunkten gehört auch eine Tournee im Mai 2022 durch das Land Rheinland-Pfalz, wo drei verschiedene Ensembles an einem Wochenende Orte besuchten, die für das große Orchester nicht zugänglich sind. „Den Kontakt zum Publikum nicht abreißen zu lassen und die Musik direkt zu den Menschen zu bringen, ist und bleibt unser wichtigstes Anliegen. Dadurch erzeugen wir Nähe und das Publikum kann direkt mit dem Orchester in Beziehung treten. Dass wir jedes Jahr mehr Menschen von Neuem mit der Musik begeistern können, macht uns glücklich,“ resümiert Intendant Beat Fehlmann.
Die stetig wachsende Beziehung zu den Konzertbesucher*innen, an der die Staatsphilharmonie mit viel Energie und Kreativität arbeitet, zeigte sich auch in diesem Jahr in einer erneuten Steigerung der Abozahlen um rund 20 Prozent. Hiermit knüpfte das Orchester an die erfolgreiche Spielzeit des letzten Jahres an und zeigt, dass die Musik ein relevanter und unabdingbarer Teil unserer kulturellen Identität darstellt. So spielte unter der Leitung des Chefdirigenten Michael Francis das Orchester Anfang November Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie in einem ausverkauften Konzertsaal und freut sich, dass die Zahl der Besucher*innen in den orchestereigenen Reihen kontinuierlich steigt. Auch die Kammermusikreihe So um 5 ist ein sehr beliebtes und gut besuchtes Format, das in Eigeninitiative der Orchestermusiker*innen organisiert wird.
Beethovens Sinfonien begleiteten das Orchester dieses Jahr nicht nur im Konzertsaal, sondern auch im Tonstudio. Bereits seit letzter Spielzeit nimmt die Staatsphilharmonie mit Chefdirigent Michael Francis die von Gustav Mahler bearbeiteten Beethoven-Sinfonien auf CD auf. So konnte dieses Jahr der Aufnahmezyklus mit den Sinfonien 3, 5, 7, und 9 abgeschlossen werden. Mit dem Label Capriccio, in Zusammenarbeit mit SWR und Deutschlandfunk, wird Mitte 2023 die CD-Box als komplette Erstaufnahme erscheinen.
Besonders erwähnenswert sind für das Jahr 2022 auch die Weiterentwicklung der diversitätsorientierten Projekte. So eröffnete das transkulturelle Ensemble Colourage im Mai mit einem Konzert den Kultursommer Rheinland-Pfalz in Herxheim und ist inzwischen fest in der orchestereigenen Struktur verankert.
Zudem konnte sich die Staatsphilharmonie über Auszeichnungen freuen. So wurde das Orchester beim Deutschen Preis für Onlinekommunikation (dpok) für die digitale Plattform „Perspektive 360“ in der Kategorie „Microsite“ mit Gold ausgezeichnet.Auf dieser experimentellen Plattform, die gemeinsam mit der Regisseurin Isabella Freilinger entwickelt wurde, können die User*innen selbst entscheiden, welche Perspektive sie einnehmen möchten. „Mittels 360-Grad-Kameratechnik in Kombination mit Kleinstkameras spielt sich das musikalische Erlebnis aus vielen außergewöhnlichen Perspektiven ab. Dabei verändert sich nicht nur die jeweilige Optik, sondern auch der akustische Eindruck. Dieser spielerische Ansatz funktioniert ausschließlich im Digitalen und ermöglicht ein ganz neues Verständnis der Musik.“, fasst Beat Fehlmann das Konzept zusammen.
Eine weitere Auszeichnung ging an Beat Fehlmann selbst. Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) verlieh den Kulturpreis der deutschen Orchester an den Intendanten und würdigte damit sein Engagement für die Orchesterlandschaft. Die Musikergewerkschaft DOV verleiht ihren Kulturpreis bereits seit 1979 in der Regel alle drei Jahre an Persönlichkeiten, die sich um die Orchester und Rundfunkensembles besonders verdient gemacht haben.
Quelle und weitere Informationen: https://www.staatsphilharmonie.de/de/
und im Kulturland: https://kulturland.rlp.de/