Emser Bergbaumuseum

"Ein Bergbaumuseum in Bad Ems?" werden sich viele beim Anblick des Förderwagens fragen. Gehört der nicht eher ins Ruhrgebiet oder in das Saarland? Bad Ems ist doch Kurort und kein Industriestandort.

Dass das nicht immer so war, zeigt uns das Emser Bergbaumuseum. So geht die Tradition des Bergbaus in Bad Ems bis zu den Römern zurück, in eine Zeit, als die Thermalquellen wahrscheinlich schon bekannt waren, aber noch keiner an einen Kurort dachte. Die erste schriftliche Überlieferung fällt in das Jahr 1158, in dem Kaiser Friedrich I. dem Trierer Erzbischof Hillin die Rechte für die Silbergruben in Ems zusicherte. Als Folge der zunehmenden Industrialisierung im 18. und 19. Jahrhundert begann auch in Bad Ems für den Bergbau die Blütezeit. 1880 war mit 1634 Arbeitern die höchste Beschäftigungszahl erreicht, was den Bau von zahlreichen Arbeitersiedlungen nach sich zog.

Da zur selben Zeit in Bad Ems auch der mondäne Kurbetrieb mit Gästen aus aller Welt florierte, blieb eine Begegnung der armen Arbeiterklasse mit der reichen Oberschicht nicht aus. Da der Bergbau durch seine tiefen Erdbewegungen die Thermalquellen zeitweise zum Versiegen brachte, gab es immer wieder Spannungen zwischen beiden Interessengruppen. So dokumentiert das Museum die wechselvolle Geschichte des Emser Bergbaus von den Römern über seine Blüte im 19. Jahrhundert bis hin zum Erliegen dieses Wirtschaftszweiges mit all seinen Höhen und Tiefen. Die Beleuchtung des Sozialbereiches mit seinem Vereins- und Wohnungswesen gibt einen interessanten Vergleich zur Welt des Kurbetriebes, der nur einen Steinwurf entfernt war.

In fünf Räumen des Bergbaumuseums werden derzeit unter anderem der vorindustrielle Bergbau, der Höhepunkt dieses Industriezweiges und soziale Aspekte beleuchtet. Außerdem wird eine umfangreiche regionale mineralogische Sammlung gezeigt, deren Spezialität das sogenannte "Emser Tönnchen"(Pyromorphit) ist. Das Emser Bergbauarchiv mit Bergbau-Bibliothek befindet sich im Haus. Auf dem Freigelände geben Förderwagen, Bergbaumaschinen und eine kleine Grubenbahnanlage Überblick über die benötigten Gerätschaften.

 

Weitere Informationen

Im Freigelände schwere Bergbautechnik sowie Gruben- bzw. Feldbahnanlage (fallweise erfolgt Vorführung). Im Hause: das "Emser Bergbauarchiv"

Adresse

Emser Hütte 13
56130 Bad Ems
Tel.: 0170 - 9271907

Kategorie

Museen / Bildende Kunst

Institutionsform

Eingetragener Verein

Einrichtungsart

Museum

Führungen

In deutsch, Museumsführer in englisch und niederländisch vorhanden

Eintrittspreise

Freier Eintritt

Öffnungszeiten

März-Oktober jeweils Sonntags von 14:00-16:00 Uhr und nach Vereinbarung.

Tipps für Familien

Innerörtliche Beschilderung "Bergbaumuseum"

Hinweise für Behinderte

Historisches Gebäude mit Treppenaufgängen, keine Rollstuhlrampen!