Feckweiler Ölmühle

1580 wird sie zum ersten Mal erwähnt - die Feckweiler Ölmühle. Spätestens seit dieser Zeit brachten die Bauern der Umgebung Getreide zum Schroten oder Mahlen dorthin, denn die Ölmühle war usprünglich eine Getreidemühle gewesen. Die Umrüstung im 18. Jahrhundert lässt sich heute noch an der Nordwand des Mühlenraumes ablesen: Damit der Müller zum Abschöpfen der zerquetschten Ölsaat um den neu eingebauten Kollergang herumgehen konnte, war eine Ausbuchtung in der Wand erforderlich. Bis 1950 war die Mühle in Betrieb - kein Wunder also, dass die wesentlichen technischen Vorrichtungen noch im Original vorhanden und sehr gut erhalten sind. Besonders beeindruckend ist der Kollergang mit den beiden Läufersteinen und dem Königs- und dem Kronenrad, die um den Königstock in der Mitte angeordnet sind. Die Bezeichnungen der Einzelteile spiegeln ihre imposante Erscheinung und herausragende Bedeutung für die Funktion der Mühle wider. Tatsächlich sah der Alltag des Müllers lange nicht so romantisch aus, wie es manche Volkslieder, Gedichte oder Bilder des 18. und 19. Jahrhunderts vermitteln. Überwiegend in den Wintermonaten tätig, mussten mehrere Arbeitsgänge parallel überwacht werden. An den Wänden lief das Wasser herab, Licht spendeten nur kleine Öllämpchen, das Mühlrad musste von Zeit zu Zeit von Eis freigeschlagen werden. Noch heute liegt die Ölmühle idyllisch an einem Hang »in einem kühlen Wiesengrunde«. Bei einem Besuch bekommt man sachkundige Erklärungen zu Geschichte und Funktion der Feckweiler Ölmühle, sieht Aquarelle, Zeichnungen und Fotos von ihr sowie bäuerliches Gerät und Einrichtungsgegenstände, die der heutige Mühlenbesitzer im Laufe der Zeit zusammengetragen hat. (Text und Bild: Sabine Philipp)

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Publikationen

"Mancherley Öl ich zubereit ...", Walter Göhl