»Buch des Jahres 2005« an Gabriele Weingartner - Sonderpreis der Jury an Christa Estenfeld -

Der Preis »Buch des Jahres 2005« im Wert von 1500,- Euro geht an Gabriele Weingartner für ihren Erzählband »Die Leute aus Brody« (Verlag Das Wunderhorn). Christa Estenfeld erhält für ihren Erzählband »Buffalo Bills Sattel« (Edition Artfusion) den vom ver.di-Fachbereich Medien, Kunst und Industrie Rheinland-Pfalz-Saar gestifteten Sonderpreis der Jury in Höhe von 500,- Euro.

 

Die Preisträgerinnen wurden von einer unabhängigen Jury - bestehend aus dem Vorjahrespreisträger, Wolfgang Schömel, dem Literaturchef des Saarländischen Rundfunks, Ralph Schock, der Vorsitzenden des Literarischen Vereins der Pfalz, Barbara Franke, und dem Leiter des ver.di-Fachbereichs Medien, Kunst und Industrie Rheinland-Pfalz-Saar, Hans-Joachim Schulze - gewählt.

 

Die Preisverleihung findet im Rahmenprogramm der »Nibelungenfestspiele« am Sonntag, den 20. August 2006 um 16:00 Uhr im Museum Heylshof in Worms (Stephansgasse 9, unweit des Domes) statt.

 

Zur Begründung der Preisvergabe heißt es:

 

»Die Erzählungen von Gabriele Weingartner zeichnen sich durch ihre ebenso lebendige wie poetisch kraftvolle Sprache aus. Sie wagen den Blick auf berühmte Personen der Literatur- und Kulturgeschichte aus ungewöhnlicher Perspektive, so etwa auf Joseph Roth durch seine Ehefrau oder auf Franz Kafka durch dessen Verlobte Felice, und überzeugen durch ihre erstaunliche Präzision.«

 

»Christa Estenfelds Erzählungen ist eine beinahe magische Anziehungskraft eigen. Die Sprache ist schlicht, fast karg, ohne Floskeln und gefällige Übergänge. Sehr sinnennah und präzise werden so ungewöhnliche, atmosphärisch dichte Bilder heraufbeschworen, durch die die Wirklichkeit mehrdimensional erscheint. Nichts ist hier nur, wie es ist.«

 

Gabriele Weingartner, geboren 1948 im pfälzischen Edenkoben, lebt als freie Schriftstellerin und Kulturjournalistin in St. Martin. Sie studierte Germanistik und Geschichte in Berlin und Cambridge (Massachusetts). 1996 erschien ihr erster Roman, »Der Schneewittchensarg«, gefolgt von dem Roman »Bleiweiß« im Jahr 2000, für den sie den Sonderpreis der Jury zum Buch des Jahres erhielt.

Zusammen mit ihrem Ehemann, dem Fotografen und Kunstdesigner Volker Heinle, veröffentlichte sie 2004 den Band »Schreibtisch.Leben«, der neunzehn rheinland-pfälzische Gegenwartsautoren portraitiert. Außerdem war sie Mitherausgeberin des »Rheinland-pfälzischen Jahrbuchs für Literatur« Nr. 1 und Nr. 4 (im Verlag Brandes & Apsel, Frankfurt a.M.). Im Frühjahr 2006 erschien als neueste Veröffentlichung ihr Roman »Fräulein Schnitzler« im Haymon-Verlag Innsbruck/Wien. Für ihr Werk wurde sie unter anderem 1996 mit dem Martha-Saalfeld-Förderpreis des Landes Rheinland-Pfalz und 2000 mit dem Gerty-Spies-Literaturpreis der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.

 

Christa Estenfeld, 1947 in Mainz geboren, lebt in Rümmelsheim bei Bad Kreuznach, wo sie als Kunsterzieherin an einem Gymnasium tätig ist.

Mitte der 1980er Jahre begann sie zu schreiben. Ihre Texte wurden in Zeitungen (z.B. in der FAZ), Zeitschriften (z.B. in »Der Rabe«) und Anthologien veröffentlicht. 1999 erschien ihr erster Erzählband »Die Menschenfresserin« im Haffmans-Verlag Zürich, 2001 ihre 'poetische Suada' »Schreizeichen« im eigenen Verlag, der Edition Artfusion. 2000 wurde sie mit dem Bremer Förderpreis für Literatur ausgezeichnet.

 

Der Preis »Buch des Jahres« wird seit 1989 regelmäßig vergeben und durch Fördermittel des rheinland-pfälzischen Kulturministeriums und des ver.di-Fachbereichs Medien, Kunst und Industrie Rheinland-Pfalz-Saar unterstützt, die Preisverleihung zudem von der Nibelungenlied-Gesellschaft Worms. Ausrichter des Wettbewerbes ist der Förderkreis deutscher Schriftsteller in Rheinland-Pfalz e.V. (FöK) in Kooperation mit den Landesverbänden deutscher Schriftsteller in Rheinland-Pfalz und dem Saarland (VS) und der ostbelgischen Literaturzeitschrift »Krautgarten«. Teilnahmeberechtigt sind deutschsprachige belletristische Werke, deren Verfasser in Rheinland-Pfalz, dem Saarland oder Ostbelgien geboren sind, dort wohnen oder längere Zeit dort gelebt haben. Die Wahl trifft eine unabhängige Jury, bestehend aus dem jeweiligen Vorjahrespreisträger und jeweils einer Person aus dem literaturwissenschaftlichen/-kritischen Metier, den im Lande aktiven Schriftstellerverbänden und dem ver.di-Fachbereich Medien, Kunst und Industrie Rheinland-Pfalz-Saar.

 

Nähere Informationen zum Wettbewerb sowie eine Liste der 36 Titel, die in disem Jahr dafür eingereicht wurden, bietet die Internetseite des

FöK:

www.foerderkreis-rlp.de (unter dem Link "Buch des Jahres").

 

Die Preisverleihung wird von dem unabhängigen Mediendienst radio-luma.net aufgezeichnet und auf dessen Internetseite unter literaturen.radio-luma.net kostenlos zum Download zur Verfügung gestellt.

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