Joseph-Breitbach-Preis

Als Schriftsteller von Rang bezeichnete Kulturstaatssekretär Professor Dr. Joachim Hofmann-Göttig den neuen Träger des Joseph-Breitbach-Preises, Wulf Kirsten. Der insbesondere als Lyriker bekannt gewordene Autor verbinde "das kritische Moment seines Schreibens mit dem des politisch ambitionierten Schriftstellers Joseph Breitbach", sagte er bei der Verleihung des höchstdotierten deutschen Literaturpreises im Stadttheater Koblenz.

 

Wulf Kirsten wurde am 21. Juni 1934 in Klipphausen bei Meißen geboren. Seit 1965 lebt er in Weimar. Bis 1988 war er Lektor im Aufbau-Verlag Berlin und Weimar; seitdem ist er freischaffender Schriftsteller, unterbrochen von der Tätigkeit als Sekretär der Deutschen Schillerstiftung (1990-1993).

 

Für den Kulturstaatssekretär dokumentiert Kirstens Lyrik "neben dem sehr genauen Hören auf die Natur die zeitgeschichtliche Entwicklung dieser, seiner Landschaft, die einst ein Teil der DDR war und deren Zerstörung in der Phase der Kollektivierung der Landwirtschaft mit ihren verheerenden Umweltfolgen schon sehr früh eines seiner Themen war - etwa zu der Zeit, als Breitbachs Roman Bericht über Bruno ein Spiegel der Macht und der Moral der frühen Bundesrepublik war."

 

Den mit 50.000 Euro dotierten Breitbach-Preis, den die Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und die Stiftung Joseph Breitbach gemeinsam vergeben, nannte Hofmann-Göttig kulturpolitisch beispielhaft. "So stellt sich ein Kulturstaatssekretär Kulturförderung vor, die auf einer breiten Basis und im Zusammenwirken verschiedener Institutionen auch in solchen Zeiten sehr viel erreichen kann, in denen die öffentlichen Kassen wenig gefüllt sind", sagte Hofmann-Göttig.

 

Kunst und Kultur bräuchten Partner, um den Kulturstandort Rheinland-Pfalz weiter voranzubringen. "Koblenz als ein Tor zum Welterbe Oberes Mittelrheintal verbindet hier als Ausrichter dieser Preisverleihung bereits zwei zentrale Bündnisaufgaben: Kultur zu vermitteln und den Tourismus dabei nicht aus den Augen zu verlieren", würdigte der Staatssekretär. Durch Joseph Breitbach sei dessen Geburtsstadt Koblenz zu einem bedeutenden literarischen Ort geworden.

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