Besucherbergwerk Eisenerzgrube Nothweiler
Die Abbildung zeigt eine Eisenerzader mit einem sehr großen Erzanteil. Die wilden Schwingungen und das farbenfrohe Spiel dieser Erzformationen lassen fast an ein abstraktes Gemälde der Moderne denken. Tatsächlich aber geht der Bergbau in der Region um Nothweiler bis auf das Mittelalter zurück. In den Gängen der Eisenerzgruben betrachten die Besuchenden in bizarre Formen erstarrte, eisenerzhaltige Lösungen, die vor 150 Millionen Jahren aus dem Erdinneren zusammen mit mächtigen Sandsteinblöcken aus der Tiefe hervorgerissen wurden und nun ein farbenprächtiges Bild von in bunter Wechselfolge auskristallisierten Eisenerzen bilden. Das hier zu besichtigende Eisenerzbergwerk wurde im Jahre 1893 stillgelegt. Die Besuchenden treffen in dem Stollen auf einen über 420 Meter langen Grubenbau, dem das Erz, ohne Verwendung von Schießpulver oder schwerem Bergbaugerät, allein mit Hilfe von Handwerkzeugen entrungen wurde. Eine bewundernswerte Leistung, bedenkt man, dass das harte Tagwerk der »ganzen« Bergmannsfamilie schon ab spätestens 1870 mit dem voll maschinisierten Bergbau des Ruhrgebietes und Schlesiens konkurrieren musste. Die Heilige Anna hat diesem Stollen ihren Namen gegeben. Heute berichtet der Bergwerksführer denn auch neben den bergtechnischen Details in aller nötigen Ausführlichkeit über die wissenswerten sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen Hintergründe, die die Bergleute und die Region betreffen. Dass die Eisenerzgrube in einer spannenden Besichtigung zu besuchen ist, verdankt man der beispielhaften Eigeninitiative der Bürger aus Nothweiler. So lädt diese Gemeinde im südlichen Pfälzer Wald nicht nur zu einem Familienausflug mit den »Kleinen« ein, auch für die »Großen« gibt es viel zu staunen und zu entdecken. (Text und Bild: Christian Thomas Eberth)
Veranstaltungen
07.11.2024 - 31.12.2025 | Besucherbergwerk Eisenerzgrube Nothweiler |
Adresse
76891 NothweilerTel.: 06394-1223