Besucherbergwerk Grube Bindweide

Um die Jahrhundertwende wurde die Acetylenlampe, auch »Klonk« genannt, in den Westerwälder Bergbau eingeführt. Im Vergleich zu den zuvor verwendeten Grubengeleuchten spendete sie viel helleres Licht, welches bei den späteren Modellen durch einen Blendschirm zusätzlich reflektiert und so verstärkt wurde. Wegen der schwierigeren Handhabung blieb ihre Benutzung jedoch zunächst nur den Betriebsführern und Steigern vorbehalten, ehe sie auch ihren Siegeszug bei der Arbeiterschaft erlebte. Auch weil man sich im dunklen Schacht mit Lichtsignalen verständigte, war sie von großem Nutzen. Als sehr praktisch erwies sich zudem, dass sich mitgebrachter Kaffee über der Lampe aufwärmen ließ. Dies bedeutete ein Stück Gemütlichkeit in dieser sonst unwirtlichen, wenn auch zugleich für die Besuchenden faszinierenden Umgebung im 1300 Meter langen Stollen, in dem eine gleich bleibende Temperatur von 10 bis 12° C und 85-prozentige Luftfeuchtigkeit herrschen. Ehe Sie mit der Schmalspurbahn 800 Meter in den Stollen der »Bindweide« einfahren werden, informieren ausgesuchte Exponate über die Geschichte des Bergmannberufs und der Eisenerzgrube »Bindweide«. Dann werden Sie mit Helm und Regenmantel von einem Grubenführer unter Tage geleitet. Dort erfahren Sie, warum der unterirdische Wasserkanal rotes Wasser führt und mit welchen Arbeitsgeräten Brauneisenstein, Spateisenstein und der wertvolle Eisenglanz abgebaut wurden. Wenn kurz die originalen Arbeitsmaschinen eingeschaltet werden, versteht man, dass beim donnernden Hämmern eine Verständigung nur über Lichtsignale möglich war. (Text und Bild: Vera Klewitz)

Weitere Informationen

Erdbebenmessstation für den Bereich des nördlichen Rheinland-Pfalz; Wald- und Naturlehrpfad, ca. 1,5 km Rundweg, mit Anschauungsmaterial; Tages- und Wochenendausflugsprogramme, Kinderprogramm "Hits for Kids"

Publikationen

Horst G. Koch: Glanz aus der Tiefe, 17,90 EUR