Burg Berwartstein

Im Pfälzer Felsenland liegt diese eindrucksvolle Wasgau-Felsenburg. Die Ritter lassen grüßen! Ein Rittersaal, Folterkammer, Waffenkammer und eine imposante Steinschleuder laden ein zu einem schaurig-schönen Exkurs in ihre Zeit. Übrigens: Berwartstein ist die einzige bewohnte Burganlage der Pfalz! - "Eine Ritterrüstung! Ein so genannter »Ganzer Harnisch«. Der Harnisch ist aus beweglich verbundenen Eisen- oder Stahlplatten zusammengesetzt und bildet zusammen mit dem Helm eine vollständige Schutzrüstung, wie sie vom Spätmittelalter bis ins 17. Jahrhundert im Feld und dann vorwiegend auf Turnieren getragen wurde. Um sich gegen Lanze, Armbrust, Langbogen und Schwert besser schützen zu können, verdrängte der Harnisch im 14. Jahrhundert das Kettenhemd. Hauptteile des durchschnittlich 25-35 Kilogramm wiegenden Harnischs sind die Brust, das Armzeug, Handschuhe sowie das Beinzeug. Für das Turnier kamen Verstärkungsstücke für die schwere Turnierlanze hinzu. Die Form des Harnischs war mehr der Mode als dem militärischen Zweck angepasst. Der abgebildete folgt den breiten, ruhigen, einfachen Formen des frühen 16. Jahrhunderts. Ein Stechhelm, wie er im 15. Jahrhundert üblich war, wurde auf die Schulter aufgesetzt. Dieser war zunächst ganz geschlossen, wurde aber bald mit einem Visier versehen. Nur auf einigen wenigen Burgen, die über eine gut bestellte Rüstkammer für sich selbst und die Gäste verfügten, wurden Turniere ausgerichtet. Eine Attraktion der erstmals 1152 urkundlich erwähnten Felsenburg Berwartstein ist unter anderem der in den Burgfelsen geschlagene Aufstiegskamin, der als Burgaufgang diente. Der historische Rittersaal, die Kasematte, eine Rüstkammer sowie eine Steinschleuder und ein mächtiger Rammbock sind weitere sehenswerte Dinge. Natürlich darf der traumhafte Ausblick von der Burg über die Berge des Wasgaus nicht unerwähnt bleiben, schon deshalb würde sich der Besuch lohnen. (Text und Bild: Christian Thomad Eberth)