Burg Reichenstein

»Der Jäger aus Kurpfalz, er reitet durch den grünen Wald und schießt das Wild daher...« Dieser berühmte Jäger hieß Friedrich Wilhelm Utsch (1732-1795) und hatte eine Tochter mit Namen Margarethe (1766-1860).
Margarethe heiratete Carl Puricelli I. vom Raubritternest Burg Reichenstein (auch Falkenburg genannt). Damit war der "berühmte Jäger" Carls Schwiegervater geworden. Aus diesem Grund ist das Porträt des Friedrich Wilhelm Utsch auf der Burg zu finden.

Bei einem Besuch der Burg treffen Sie auf Bestände aus Gußeisen, deren großer Umfang überraschend ist. Der Grund für diese Sammlung ist ebenfalls die Vermählung von Margarethe und Carl. Margarethe Utsch stammte aus der Familie der Rheinböller Werke und die Rheinböller Hütte ist nicht weit von der Burg Reichenstein entfernt. Die Manufaktur ist schon seit 1598 bezeugt und erlebte im 19. Jahrhundert ihre Blütezeit. Aus dieser Hütte stammen zahlreiche Ofenplatten, einige seltene Holzmodeln für Takenplatten und eine große Sammlung eiserner Öfen. Sie finden hier auch eine große Sammlung historischer Jagdwaffen und Rüstungen, die in ihrem Umfang bundesweit fast unübertroffen ist.
In der neugotischen Kapelle können Sie neben barocken Paramenten, Bildwerken und spätgotischen Schnitzfiguren auch einen Altaraufsatz aus dem 16. Jahrhundert bewundern.
Die Wohnräume im Obergeschoss sind in ihrer Größe und Vielfalt typisch für den Historismus. Sie sehen den Rittersaal, das Musikzimmer und die Bibliothek, ein Wohnzimmer und den Salon. Die Räume sind teilweise auch mit Möbeln, Gemälden und Wandteppichen des 17. und 18. Jahrhunderts ausgestattet.

Die Besucherinnen und Besucher können auch eine liebevoll zusammengestellte Bildersammlung besichtigen, die einen Eindruck der Rheinromantik des 19. Jahrhunderts vermittelt. Die Bilder befinden sich im repräsentativen Treppenhaus, welches von der Schlosskapelle hinauf ins Innere des Schlosses führt. (Text und Bild: Ellen Trapp)