Domschatzkammer Trier

Der Trierer Domschatz zählt trotz aller Verluste, die er im Laufe der Jahrhunderte erlitten hat, zu den bedeutendsten in Deutschland. Der Dom selbst gehört zu den ältesten Kirchen Deutschlands, die noch dem Gottesdienst dienen. Von unvorstellbarem Wert ist der Andreas-Tragaltar in der Schatzkammer. Es handelt es sich um ein Hauptwerk der Egbert'schen Metallwerkstatt und einen absoluten Höhepunkt der ottonischen Goldschmiedekunst. Der Altar ist zwischen 977 und 993 entstanden. Er ist aus Eichenholz gefertigt, teils mit Goldblech, teils mit Emailplatten oder Elfenbeintafeln überzogen und mit christlichen Symbolen geschmückt. Betrachtet man die wertvollen Materialien und die Sorgfalt der Verarbeitung, so kann man erkennen, wie wichtig und bedeutungsvoll die Reliquienverehrung im Mittelalter war. Es wurden weder Mühen noch Kosten gescheut, um kostbare und aufwendige Behältnisse zu schaffen. Dieser Tragaltar dient als Reliquienbehälter für die Sohle der Sandale des heiligen Andreas. Der naturgetreue Menschenfuß, der mit dem Schiebedeckel aus einem Stück Holz geschaffen und ebenfalls mit Goldblech überzogen ist, weist mit Perlen und Steinen besetzte Sandalenriemen auf. So tritt er in Beziehung zu der in der Lade aufbewahrten Sandalensohle. An den Löwenfüßchen, die erst um 1100 hinzugefügt wurden, konnte der Altar auch aufgehängt werden. Der Domschatz ist außerdem berühmt für seine kostbaren Handschriften, die teilweise mit Einbänden in Goldschmiedetechnik, Email und Elfenbeinschnitzerei versehen sind. Auch andere Reliquienbehälter, Bischofsstäbe, Rauchfässer und diverse liturgische Geräte können Sie hier bewundern. (Text und Bild: Günther Kraus)

Publikationen

Eine Zusammenfassung der Veröffentlichungen findet man bei: Franz Ronig, Der Trierer Dom, Rhein. Verein für Denkmalpflege und Landschaftschutz, Jahrbuch 1978/79, Neuß 1980