Dorfmuseum "Alter Dreschschuppen" Brücken

Diese Windmühle hat mit der allgemein bekannten Windmühle einiges gemeinsam und funktioniert doch ganz anders. Eine Gemeinsamkeit ist der Wind, der hier aber durch die Maschine verursacht wird. Der Begriff Mühle im Namen bedeutet bei diesem schönen, blau gestrichenen Exemplar, dass es eine Drehbewegung durch die Handkurbel gibt. Zu guter Letzt dienen beide Windmühlen der Getreideverarbeitung. Der Name Windfege ist besser geeignet, um die Funktionsweise der Windmühle zu erklären. Durch ein Gebläse wird Getreide durch den Wind »durchgefegt«. Dies ist einer von vielen Arbeitsschritten, die früher bei der Getreideernte nötig waren und heute von einem einzigen Mähdrescher effizient erledigt werden. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Korn mit der Sense gemäht, danach zum Trocknen in Garben aufgestellt, um in den Wintermonaten in Scheunen zunächst mit dem Dreschflegel gedroschen zu werden. Dies war die grobe Trennung von »Spreu und Weizen«, also dem Stroh vom wertvollen Nahrungsmittel Getreide. Nun folgte der Einsatz der Windfege. Das beim Dreschen vorgereinigte Getreide wurde in den Vorratsbehälter im Oberteil der Maschine geschüttet. Durch den horizontal verlaufenden Luftstrom werden leichte Beimengungen wie Spreu, Unkrautsamen oder beschädigte Körner aus dem hinten offenen Gehäuse geblasen. Das so gereinigte Korn konnte nun zum Mahlen zur großen Wind- bzw. Getreidemühle gebracht werden. Der »Alte Dreschschuppen« hat zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine mit Dampf betriebene Dreschmaschine beherbergt. In diesen Schuppen brachte die ganze Dorfgemeinschaft ihr Korn. Heute ist das Gebäude wieder ein beliebter Treffpunkt für die Ortsbewohner geworden. Die landwirtschaftlichen Geräte wurden von den Bauern zusammengetragen. Das gemütliche Ambiente mit Theke macht die Scheune zu einem attraktiven Ort für Festivitäten. So kann Kulturgeschichte bewahrt werden und gleichzeitig kann man den Charme der Vergangenheit ungezwungen genießen. (Text und Bild: Anke Schliemann)

Publikationen

Broschüre "Historisch Sehenswertes", Hrsg. Naheland-Touristik GmbH, Kirn