Ebernburg - Heimatausstellung

»Weißes Gold«, so wurde es früher auch genannt - das Salz. Für Münster am Stein, das älteste Thermalsolebad der Rheinprovinz, bedeuten die vielen Salzquellen der Umgebung Wohlstand. Um dem Quellwasser das kostbare Gut abzuringen, muss der natürliche Salzgehalt des Wassers von etwa 1% auf 12% gebracht werden, bevor die Sole »sudwürdig« ist - also durch Eindampfung im so genannten Sudhaus das Salz gewonnen werden kann. Zur Steigerung des Salzgehaltes kamen seit 1729 Gradierwerke mit Tropfgradierung zum Einsatz. Das Modell eines solchen Gradierwerkes in der Heimatausstellung veranschaulicht, was nebenan 200-fach größer passiert:

Das schwach salzhaltige Wasser wird hoch auf das Gradierwerk gepumpt und rieselt dann fein verteilt über Schwarzdornreiser nach unten. Durch Wind und Sonne verdunstet ein Teil des Wassers, sodass sich die Salzkonzentration erhöht. Nach circa sieben Durchläufen ist der höchstmögliche Salzgrad von 10-12% erreicht. Ein positiver Nebeneffekt: fast ein Drittel der Sole wird beim Gradiervorgang vom Wind über die Stadt versprüht! Das ist sehr gesundheitsfördernd. Die Heimatausstellung informiert Besuchende aber auch über die Geologie der Umgebung und zeigt archäologische Kleinfunde und Bilddokumentationen der nahen Burgruinen Montfort, Altenbaumburg, Rheingrafenstein und Ebernburg. Auf ein Kuriosum macht ein Grenzpfahl aufmerksam: Nach 1816 gehörte Münster am Stein zu Preußen, Ebernburg jedoch zu Bayern - die Grenze verlief mitten durch eine Gaststätte! (Text und Bild: Matthias Bode)

Adresse

Salinenhof 2-4
55583 Bad Münster am Stein
Tel.: 06708-61517

Kategorie

Museen / Bildende Kunst

Institutionsform

Kommunal

Einrichtungsart

Museum

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten: Sa, So 14-17 Uhr