Edelsteinminen im Steinkaulenberg

250 Millionen Jahre alt ist das Lavagestein des Steinkaulenbergs. Schon die Römer entdeckten an seinen Hängen Edelsteine. Seit dem 14. Jahrhundert wurden in diesem Berg unter Tage die kostbaren Steine in Minen abgebaut.
Der Steinkaulenberg und der Weisselberg bei Oberkirchen (Saarland) sind die einzigen Lagerstätten in Europa, wo Achat und Jaspis unter Tage abgebaut wurden. Die ergiebigen Vorkommen ließen die über viele Jahrhunderte blühende Edelsteinverarbeitung in und um Idar-Oberstein entstehen. Gab der Boden auch für die Landwirtschaft nicht die gewünschten Erträge, ernährte er die Menschen der Region doch über 500 Jahre durch seine edlen Steine.

Heute ist der »Eugen-Morschhäuser-Stollen« der einzige Stollen in Europa, in dem man Achate und Jaspisse in ihrem ursprünglichen Muttergestein bewundern kann.
1979 wurde diese Edelsteinmine besuchsgerecht ausgebaut. So kann man heute auf einem Rundgang von 300 m im Berginneren die Geschichte des Edelsteinabbaus hautnah nachempfinden.
Wie mühevoll und gefährlich die Arbeit gewesen sein muss, begreift man beim Anblick der Kriechstollen, die kaum einen Meter hoch waren und in dem ein einzelner Arbeiter in einem Jahr nur einen Meter (!) abtragen konnte.

In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich auch der Schürfstollen, wo Sie (nach telefonischer Anmeldung) als »Schatzsucher« selbst die Edelsteine aus dem Berg holen können (der Schatz ist Eigentum des Finders).
Auch ein »Erforschungsstollen Richard Märker« steht interessiertem Publikum zur Verfügung, um eigene mineralogische Untersuchungen durchzuführen sowie Ausbildung und Lagerung zu studieren. (Text: Tanja Kermis)

Weitere Informationen

Eigenes Schürfen nach Edelsteinen, Kinder unter 6 J. haben keinen Zutritt

Publikationen

"Führer Steinkaulenberg", Prof. Dr. Hermann Bank, Broschüre