Heimatmuseum Wolfstein

Es muss eine große Küche gewesen sein mit einem riesigen Kamin, in der die schöne Fischbratpfanne zum Fische brutzeln genutzt wurde. Die Pfanne aus grünglasierter Irdenware ist immerhin 50x30 cm groß. Zum Abgießen des Sudes ist eine kleine Tülle an einer Schmalseite angebracht. Um das schwere Gefäß dabei zu halten, sind an der gegenüberliegenden Seite und im rechten Winkel dazu an einer Längsseite zwei kurze runde Stiele angebracht. Wo im idyllisch an der Lauter gelegenen Städtchen Wolfstein kann ein solches Gerät benutzt worden sein? Es gab zwei über der Stadt gelegene Burgen. Eine davon, Burg Alt-Wolfstein, durch Ausgrabungen erforscht, wurde um 1150 erbaut und ist an der engsten Stelle des Lautertals, direkt am Stadtrand gelegen. 1504 wurde die Burg im bayrisch-pfälzischen Erbfolgekrieg bis auf den Bergfried und einige Mauern zerstört. Die Ausgrabungen ergaben den genauen Grundriss der Anlage und einige interessante Fundstücke, vor allem Gebrauchskeramik und Werkzeuge sowie die Reste eines Plattenpanzers und Fußfesseln aus Eisen. Die Funde und die Fischbratpfanne sind in das 15. Jahrhundert zu datieren und bezeugen den wohlhabenden Lebensstil der Burgbewohner. Das Heimatmuseum Wolfstein, seit Ende 1998 in der ehemaligen Schule gegenüber dem Rathaus gelegen, dokumentiert die Ausgrabungen auf Alt-Wolfstein und zeigt die Funde. Der zweite Schwerpunkt der Sammlung liegt in der Darstellung kompletter Handwerkseinrichtungen. So ist eine Druckerei mit funktionstüchtiger Druckpresse von 1903 zu sehen, eine Schusterei, eine Schreinerei und eine Sattlerei.