Thermen am Viehmarkt
Ganz Trier drückt sich seit neuestem an einem riesigen Glashaus die Nasen platt. Niemand, der über den Viehmarkt geht, kommt an dieser großen Vitrine vorbei, ohne nicht zumindest einmal einen Blick ins Innere zu werfen und auf die Badebecken unter dem Platz zu schauen. Niemand will hier vorbei gehen, ohne zu sehen, wie die Römer früher badeten. Wie es sich für eine monumentale Badeanlage gehört, hat der Kölner Stararchitekt Oswald Matthias Ungers auch die römischen Thermenanlagen am Viehmarkt mit großen Fensterscheiben versehen. Nicht nur damit die Sonne auch ins Innere gelangt. Vielmehr sollen alle Passanten in das Museum hineinsehen. Das Wasser ist zwar im Laufe der Jahrhunderte aus den Schwimmbecken ausgeflossen, aber eintauchen kann man hier immer noch. Man kann eintauchen in ein spannendes Kapitel der Stadtgeschichte. Der gesamte Viehmarktplatz ist unterkellert und legt den Blick frei auf Caldarium (Heißbad) und Frigidarium (Kaltbad), auf die Wandelgänge im Inneren und die antiken Straßen außerhalb. So kann man ein paar Meter unter dem Viehmarkt auf dem ursprünglichen Niveau des antiken Triers durch ein Bauwerk spazieren, das über 1000 Jahre verschüttet war. Außerdem kann man hier eindrucksvoll die einzelnen Schichten der Stadtgeschichte nachvollziehen. Ein einzigartiges Museum und eine einmalige Gelegenheit, sich wie ein Archäologie-interessierter Mensch bei Ausgrabungen zu fühlen. Und von unten kann man diejenigen sehen, die sich oben am Fenster die Nase platt drücken. (Text: Stefan Hörter, Bild: Rheinisches Landesmuseum, Trier)
Weitere Informationen
Besonderer Erlebnisraum für Veranstaltungen, auch für private oder kommerzielle Veranstaltungen anzumieten

Adresse
Viehmarktplatz54290 Trier
Tel.: 0651-9941057
Fax: 0651-9942970