Traktorenmuseum Oberhausen/Nahe
Technik, die begeistert. Der Werbeslogan aus der Automobil-Industrie scheint wie geschaffen für das Traktorenmuseum Oberhausen, denn auch Besuchende, die sich bislang nicht für Jünger des Technik-Zeitalters hielten, erliegen leicht der Faszination, die die mit Hingabe restaurierten Zugmaschinen ausstrahlen. Unter den rund 30 Traktoren aus der Zeit von 1916 bis 1960 befinden sich auch wahre Ungetüme von Boliden: unübersehbar der mit Moorbereifung drei Meter breite Lanz Bulldog, der, 1929 von der Mannheimer Firma Heinrich Lanz hergestellt, in dieser Spezialausführung zur Umwandlung von Moorflächen in Ackerland im Emsland eingesetzt wurde. Um den Motor mit seinen 10,3 Litern Hubraum in Gang zu setzen, musste er zuvor mit einer Lötlampe vorgeheizt werden (so genannter Glühkopfmotor). Zum Anlassen wurde das Lenkrad aus seiner Halterung gezogen, auf die Kurbelwelle gesteckt und dann per Hand in Schwung gebracht, bis der Motor ansprang. Dabei konnte eine Unachtsamkeit lebensgefährliche Folgen haben! Beim Betrachten und Anfassen gibt sich so manche Rarität zu erkennen: das älteste Modell stammt aus dem Jahre 1916, wurde noch mit Kettenantrieb bewegt und war eines der Ersten mit Verbrennungsmotor, der dem Dampfmotor Konkurrenz machte. Langlebigkeit stellt ein Traktor des Konzer Herstellers Zettelmeier mit Deutz-Motor von 1941 unter Beweis: er war bis 1992 auf dem Feld im Einsatz und kam - und das ist nicht die Ausnahme - direkt vom Acker in das Museum. (Text und Bild: Matthias Bode)

Adresse
Naheweinstraße 1555585 Oberhausen / Nahe
Tel.: 06755-1241