Waagenmuseum Wachenheim
Sie ist schon etwas besonderes, die Jockey-Waage aus England. Und sicher nicht gerade ein Objekt, das uns zum Thema »Waage« einfallen würde. Oder wer wiegt sich schon im Sitzen? So funktioniert nämlich diese Rarität aus dem Jahre 1850. Die zu wiegende Person nahm auf dem mit Samt überzogenen Sitz mit den Messinglehnen Platz und wurde mit Hilfe des metallenen Mechanismus daneben gewogen. Das Untergestell aus Holz sieht aus wie ein kleiner Tisch mit gedrechselten Beinen, der mit Schnitzereien verziert ist. Wie der Name schon sagt, wurden tatsächlich Jockeys mit diesem Gerät vor dem Rennen gewogen. Zusammen mit diesem Schmuckstück sind in der Ausstellung rund 500 Waagen zu sehen. Sie zeigen die Entwicklungsgeschichte der Wiege-Instrumente und die verschiedenen Waagentypen. Eine kleine, wunderschön verzierte Jugendstilbriefwaage war das erste Objekt der Sammlung.
Die Besuchenden finden neben dem ältesten Stück der Ausstellung, einer römischen Laufgewichtswaage aus der Zeit um 1000 v.Chr., auch Apotheker- und Präzisionswaagen. Letztere zeigen Bereiche bis auf den Bruchteil eines Milligramms an. Im Erdgeschoss und im Hof des Museums warten die gewichtigeren Modelle auf Ihren Besuch. Balkenwaagen, eine mittelalterliche Stadtwaage, Bahnhofswaagen und marmorverkleidete Metzgerwaagen, die zu Anfang des 20. Jahrhunderts Fleisch und Wurst abwogen. Sehenswert ist auch eine der ersten Waagen, die Gewicht und Preis gleichzeitig bestimmte. Neben all den vielen Waagen wird außerdem eine umfangreiche Sammlung von Gewichten präsentiert.

Adresse
Waldstraße 3467157 Wachenheim
Tel.: 06322-63675