Weinmuseum Lipmann im historischen Zehnthaus

Das Wappen Philipps des Älteren, Freiherr zu Winneburg und Beilstein, der oberhalb von Beilstein seine Sommerresidenz in der Riedburg besaß, ziert das Gebäude des historischen Zehnthauses aus dem Jahre 1574. Früher als Lagerhaus für Wein und Getreide genutzt, beherbergt es heute das Weinmuseum, das 200 Jahre Weinbau der jetzigen Besitzer dokumentiert. Am Außenbau sind zwei Wappen eingemeißelt, die an den äußeren Kanten von zwei Säulen umschlossen werden. Auf den Säulen sitzt jeweils ein Geier. Das rechte Wappen bildet ein heroisch-schöner Schwan. Es wird mit einem einzelnen, größeren Ritterhelm mit Fasanenfedern bekrönt. Das linke schmücken zwei einander zugewandte Helme mit geschlossenen Visieren. Zwei Bögen schließen den mit Wappen verzierten Bereich nach oben hin ab. In der Mitte zwischen den Wappen befindet sich eine die Bögen tragende Säule. Sie wird durch einen ein Kreuz umfassenden Mann gebildet. Anhand seiner Kleidung kann er als Kreuzritter identifiziert werden. In dem etwa 1880 von der Familie Lipmann angekauften Gebäude befinden sich aus Familienbesitz einige Gegenstände, die zum Weinbau benötigt wurden. Neben Ackergeräten, Versandkisten, einer Korkmaschine, einer stationären Kelter und einem Weinfilter gehört auch ein Fluppesfässchen, ein 1000-Liter-Fass, zu den Ausstellungsobjekten. Ebenso ist ein Patent eines Vorfahren von 1817 ausgestellt, der als Erster in Beilstein Weinhandel mit den Vereinigten Staaten betreiben durfte. In dunkler Atmosphäre präsentiert, bietet das Zehnthaus eine schöne Kulisse für Weinproben. Ursprünglich gehörte das Zehnthaus zur Burg Metternich, die im 12. und 13. Jahrhundert als Sommerresidenz der Grafenfamilie Metternich errichtet worden war. Besonders interessant ist die barocke Kirche am Ort, denn für die 160 Seelengemeinde von Beilstein gibt es dort vier(!) Beichtstühle.