von Engelbert Humperdinck (1893) / halbszenische Aufführung
Hänsel und Gretel
Eigentlich sollte Engelbert Humperdinck nur einige Textpassagen des Märchenspiels Hänsel und Gretel, das seine Schwester Adelheid Wette für eine Vorführung in der Familie geschrieben hatte, vertonen. Auf begeistertes Anraten der Verwandten aber entwickelte sich das kleine Projekt in der Folge zuerst zu einem Singspiel und schließlich zu einer abendfüllenden Oper über die Geschichte der Geschwister Hänsel und Gretel. In ärmlichen Verhältnissen aufwachsend, werden sie aus Not von ihrer Mutter in den Wald zum Beerenpflücken geschickt. Dort begegnen sie allerdings nicht nur Sand- und Taumännchen, sondern auch der Hexe, die unzähligen Kindern bereits einen Schauer über den Rücken gejagt hat.
Mit farbenreicher Feder komponiert Engelbert Humperdinck seine Märchenoper im spätromantischen Gestus. Getragen von bezauberndem Klangreichtum lässt er das Taumännchen auf die Bühne schweben, animiert das Geschwisterpaar mit Volksliedern zum Tanzen, lässt den Wind durch die Blätter des Waldes rauschen und lässt die Kinder mit dem berühmten Abendsegen auf den Lippen in den Schlaf finden, um sie dann mit einer verlockenden Musik in die Arme der Hexe zu treiben. In der halbszenischen Inszenierung gehen Musik und Szene eine neue Verbindung ein, die die Realität des auf der Bühne musizierenden Orchesters mit Bühnenbildelementen, märchenhaft-opulenten Kostümen und aufwendigem Maskenbild verschmelzen lässt und eine herzliche Einladung an Jung und Alt ausspricht: die eines Eintauchens in eine Welt voller Magie und Fantasie, in der ein gutes Ende garantiert ist.
Veranstaltungsort
Großes Haus, Staatstheater Mainz
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