Naza Po Tozali… On The Way To Find Myself.

Thematische Ausstellungen | Mainz, Rheinhessen
05.09.2025 bis 28.09.2025

„Naza po tozali“ in Lingala bedeutet: „Ich bin, weil wir sind.“ Diese tiefgründige Reflexion ist der Ursprung der gleichnamigen Fotografie-Ausstellung in Kooperation mit New Afro, kuratiert von Cheria Essieke-Bayer, getragen vom Wunsch, ein Thema, ein Konzept zu erforschen, das heute mit besonderer Intensität nachhallt. Gezeigt werden Werke der Künstler*innen Eveline Soum, Benga Mavinga und Jean-Baptiste Joire. 

Wer bin ich? Was definiert mich? Inwieweit werden wir von unserem Umfeld, unserem Erbe, den Entscheidungen anderer geprägt? Ist das Leben nicht eine ständige Suche nach dem Selbst? Und wenn ja, wie sehr werden wir durch andere definiert? In welchem Maße wiegt die Vergangenheit derer, die uns ähneln, auf dem, was wir sind? Sind wir für immer miteinander verbunden?

Mitten in einer globalen Identitätskrise, geprägt durch den Aufstieg extremistischer Gruppen, die exklusive Identitäten fordern, dem Erwachen einst unterdrückter Völker, Wellen irregulärer Migration und der zunehmenden Normalisierung hasserfüllter und „Remigrations“-Diskurse, stellt sich eine zentrale Frage: Wer sind wir in der heutigen Gesellschaft?

Die Idee eines gemeinschaftlichen „Wir“, einer Identität, die aus vielen Stimmen gewoben ist, hallt durch die Zeiten von der griechischen Philosophie bis zum modernen Denken. Souleymane Bachir Diagne spricht von der Notwendigkeit, „die Menschheit gemeinsam aufzubauen.“ Auch der Ubuntu Gedanke verkündet unsere gegenseitige Verbundenheit. Aber können wir wirklich „die Menschheit gemeinsam aufbauen“, wenn wir nicht damit beginnen, menschlich zu sein?

In einer rein fotografischen Ausstellung erkunden drei Künstler*innen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen (DR Kongo–Deutschland, Burkina Faso, Frankreich–Senegal) das Konzept der Identität. Sie setzen sich mit ihrer Umwelt auseinander, hinterfragen bestimmte Traditionen und beobachten die politischen Entscheidungen, die unser Zusammenleben bis heute prägen und definieren, und versuchen dabei zu verstehen, wer sie selbst sind. Ihr Blick, weit entfernt von den gewohnten eurozentrischen Perspektiven, bietet eine andere, vielfältige und dezentrierte Lesart unserer gemeinsamen Menschlichkeit.

Veranstaltungsort

Institut Français
Schillerstraße 11
55116 Mainz

Veranstalter
Institut français Mainz