"Der dritte Kulturförderbericht umfasst zwei für die Kulturszene in Rheinland-Pfalz sehr schwierige, weil von der Corona-Pandemie geprägte Jahre. Rückblickend können wir feststellen, dass die neu eingeführten Förderprogramme sehr gut funktionieren und unsere kulturellen Einrichtungen keinen dauerhaften Schaden genommen haben," so Staatssekretär Hardeck.
Der Bericht dokumentiert, in welche Projekte, Institutionen und Aufgaben die Mittel des Landes und der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur geflossen sind. Er gibt damit einen Überblick über wichtige Projekte und Einrichtungen und zeigt somit die kulturelle Vielfalt im Land.
„Um die Kulturszene im Land auch nach der Pandemie wirkungsvoll zu unterstützen, haben wir ihre Bedarfe und Herausforderungen besonders in den Blick genommen und – lernend aus den Veranstaltungen der Kulturentwicklungsplanung – passende Förderprogramme und Maßnahmen entwickelt. Ich nenne an dieser Stelle z.B. das Förderprogramm Zukunft durch Kultur, das Strukturförderprogramm, die dreijährige Konzeptionsförderung für die professionellen freien Theater oder die Digitaloffensive Öffentliche Bibliotheken,“ ergänzt Staatssekretär Hardeck.
Ein besonderer Fokus des dritten Kulturförderberichts liegt auf der erfolgreichen Rettung und Sanierung beschädigter Kulturgüter nach der Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021. Beispielhaft wird die Sanierung eines goldenen Barockengels aus der Sammlung des Stadtmuseums Bad Neuenahr-Ahrweiler im Bericht dargestellt.
Kulturförderung nicht nur im MFFKI
Der Kulturförderbericht zeigt auch, dass Kulturförderung nicht nur im Kulturministerium stattfindet, sondern auch in vielen anderen Ressorts der Landesregierung. So ist z.B. die Förderung von „Kunst am Bau“ durch das Ministerium der Finanzen in Rheinland-Pfalz ein wichtiger Baustein der Förderung des künstlerischen Schaffens. Ein bis zwei Prozent der Bausumme eines öffentlich geförderten Gebäudes werden in Kunstwerke investiert. Die Erhaltung und Vermittlung des reichen kulturellen Erbes zählt zu den Kernaufgaben der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE). Die GDKE erhielt dafür vom Ministerium des Innern 2021 Haushaltsmittel in Höhe von 32,8 Millionen Euro, 2022 in Höhe von 34,3 Millionen Euro.
Jede Gemeinde, jede Stadt, jede Region hat ihre Besonderheiten, ihre Geschichte, ihr spezielles kulturelles Erbe, das lokale Identität stiftet. Ziel des seit 2019 vom Ministerium des Innern und für Sport (MdI) finanzierten Forschungs-, Modell- und Förderprojekts „Digitale Erfassung und Präsentation von Kulturlandschaften in Rheinland-Pfalz“ ist es, die kulturelle Vielfalt in Rheinland-Pfalz systematisch zu erfassen, wissenschaftlich fundiert sowie digital aufzubereiten und im Alltag attraktiv nutzbar zu machen. Zur Verstetigung des Projekts wurde im November 2021 bei der SGD Süd das „KuLaDig-Kompetenzzentrum für Rheinland-Pfalz“ eingerichtet.
Die wichtigsten Zahlen des Kulturförderberichts im Überblick:
Das Land und die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur haben 2021 insgesamt 158,3 Millionen Euro Ausgaben im Kulturbereich getätigt, 2022 waren es insgesamt 159,9 Millionen Euro. Das war eine deutliche Steigerung gegenüber den Kulturausgaben vor der Pandemie, die im Jahr 2019 147,9 Millionen Euro und in 2020 149,2 Millionen Euro betrugen. Davon fallen alleine auf das Kulturministerium (MFFKI) in 2021 102,3 Millionen Euro und 103,4 Millionen Euro in 2022. Die Ausgaben mit kulturellem Bezug der anderen Ressorts der Landesregierung betrugen 2021 56 Millionen Euro und 2022 56,6 Millionen Euro.
Der Kulturförderbericht zeigt jedoch nur einen Ausschnitt der gesamten Kulturförderung in Rheinland-Pfalz. So werden die Kulturausgaben der Kommunen nicht dargestellt. Diese tragen etwa die Hälfte der Kulturausgaben in Rheinland-Pfalz. Ausgenommen sind zudem Bundesmittel, die nach Rheinland-Pfalz fließen, oder die von Privaten, der Wirtschaft oder von Stiftungen (Ausnahme Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur) verausgabten Mittel.
Der vollständige Kulturförderbericht des Landes Rheinland-Pfalz für die Jahre 2021/2022 steht zum Download bereit:
mffki.rlp.de/fileadmin/07/Dokumente/Publikationen/Kultur/Kulturfoerderbericht_21-22_BF_Juni_2024.pdf