| 13. September - Premiere

The Turn of the Screw - Oper von Benjamin Britten

Zum Auftakt in die Spielzeit 2025/26 zeigt das Theater Trier mit Benjamin Brittens mysteriöser Kammeroper The Turn of the Screw ein musikalischer wie psychologisch meisterliches Werk. Mit Sandra Leupold konnte eine der renommiertesten Opernregisseurinnen der Zeit gewonnen werden, die für ihre Arbeit bereits vielfach ausgezeichnet wurde.

Benjamin Britten ist ein Monument der Moderne. Die Suche nach Schutzwällen, Behausungen und Rückzugsorten für die bedrohte Unschuld ist eines der zentralen Lebensthemen des Komponisten. In The Turn of the Screw, was auf einer 1898 veröffentlichten Novelle von Henry James beruht, widmet er sich diesem Thema anhand eines Psychokrimis, wo Natürliches ununterscheidbar auf Unnatürliches trifft und die Oper zu einer Reise ins Unbewusste wird. Mit Sandra Leupold nimmt sich eine der herausragenden Stimmen der gegenwärtigen Opernregie dem Werk an. Seit langem schon steht sie für eine eindrückliche und kompromisslos klare Regiesprache. Nicht ohne Grund erhielt Leupold als erste Frau überhaupt für eine Regiearbeit 2014 mit dem „Faust“ den wichtigsten deutschen Theaterpreis. Am Pult leitet Wouter Padberg, der unter anderem bei Brokeback Mountain seinen brillanten Zugriff auf moderne Komposition bewiesen hat, durch die unheimliche Oper, die mit ihren beunruhigenden Klängen den perfekten Soundtrack für die Geschichte gleich mitliefert.

Darin soll eine junge Gouvernante in einem abgelegenen Landhaus zwei Waisenkinder betreuen. Aber die beiden Kinder scheinen nicht die einzigen zu sein, die das Haus bewohnen. Könnten die schemenhaften Erscheinungen die beiden ehemaligen Angestellten sein, die auf mysteriöse Weise ums Leben kamen? Eine geheimnisvolle Verschwörung zwischen Kindern und Toten nimmt immer extremere Formen an und die Ereignisse spitzen sich mehr und mehr zu.

Offen bleibt, was sich tatsächlich vor den Augen der Gouvernante abspielt und was bloße Einbildung ist – diese Entscheidung darf das Publikum treffen. Ist es eine effektvoll erzählte Geistergeschichte oder eine atemberaubende Fallstudie? Das spannungsreiche Bühnenbild von Flurin Borg Madsen überträgt die dichte Offenheit von Musik und Zusammenspiel der Figuren ins Optische. Janja Vuletic, Derek Rue, Silja Schindler und das neue Ensemblemitglied Lara Rieken sowie als Gäste Eva Maria Amann und Jens Ginge Skov begeben sich auf die Reise ins Unbewusste, zu der sich der Kampf der Erzieherin um die Kinder langsam, aber unaufhaltsam entwickelt und die sich im Kopf der Betrachtenden fortsetzt. Ab Samstag, 13. September kann man sich mit auf diese meisterhaft umgesetzte Reise begeben.

weitere Termine im Kulturland:https://kulturland.rlp.de
Quelle und weitere Informationen:https://theater-trier.de/

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